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Yen fällt auf 20-Jahres-Tief

Der Yen ist am Dienstag auf ein 20-Jahres-Tief zum Dollar gefallen. Belastet hat vor allem die Erklärung von Notenbankgouverneur Haruhiko Kuroda, an der ultralockeren Geldpolitik festhalten zu wollen.

Yen fällt auf 20-Jahres-Tief

ck Frankfurt

Der Yen ist am Dienstag ein weiteres Mal auf ein 20-Jahres-Tief gefallen. Der Dollar stieg bis auf 132,99 Yen und wurde am Abend mit einem Plus von 0,5% bei 132,58 Yen gehandelt. Neben steigenden amerikanischen Bondrenditen wurde die Währung vor allem weiterhin von Äußerungen des japanischen Notenbankgouverneurs Haruhiko Kuroda vom Montag belastet. Kuroda erklärte, dass Japan absolut nicht in einer Lage sei, die eine geldpolitische Straffung notwendig mache, weil sich die Wirtschaft des Landes weiterhin mitten in der Erholung von den Auswirkungen der Pandemie befinde. Die Bank of Japan werde an ihrer wirkungsvollen geldpolitischen Lockerung festhalten, damit jüngste Veränderungen wie ein Anstieg der Inflationserwartungen zu nachhaltigem Preisanstieg führen.

Unter Druck stand auch die Lira. Die türkische Währung sank bis auf 16,77 Lira und damit auf den tiefsten Stand seit dem Dezember 2021 und lag zuletzt mit einem Minus von 1,1% bei 16,75 Lira pro Dollar. Präsident Erdogan hatte erklärt, dass die türkische Regierung die Leitzinsen nicht erhöhen, sondern im Gegenteil weiterhin senken werde. Im zurückliegenden Monat hat die Inflation des Landes ein weiteres Hoch von 73% erreicht.

Eine überraschend deutliche Leitzinsanhebung der Reserve Bank of Australia gab der Währung des Landes Auftrieb. Sie zog bis auf 72,54 US-Cent an und ging am frühen Abend mit einem Plus von 0,3% bei 72,10 US-Cent um. Die Notenbank hob ihren Leitsatz um 50 Basispunkte auf 0,85% an, während Marktteilnehmer Reuters zufolge auf einen Zinsschritt von 25 oder 40 Basispunkten eingestellt waren. Der Notenbankgouverneur Philip Lowe erklärte, dass die Inflation stärker steige als noch vor einem Monat erwartet und weitere Leitzinserhöhungen notwendig seien, um die Geldpolitik zu normalisieren.

Pfund schwächer

Am Tag nachdem der britische Premierminister Boris Johnson das Misstrauensvotum der Tory-Abgeordneten überstanden hatte, legte das britische Pfund zu. Zuletzt lag es mit einem Plus von 0,4% bei 1,2580 Dollar.