Finanzplatz

Alarmzeichen in Mailand

Die Kurse an der italienischen Börse steigen. Doch der Exodus von Unternehmen geht weiter.

Alarmzeichen in Mailand

Italiens Aktienmarkt ist im Aufschwung. Vor allem Bankaktien haussieren. Mailand ist die große Cashcow der Mehrländerbörse Euronext. Doch es besteht Grund zur Sorge. Denn der Börsenplatz Mailand verliert zusehends an Bedeutung. Immer mehr große Unternehmen verlassen die Borsa: Nach Exor und Atlantia will nun auch CNH Industrial gehen. Gar nicht zu reden von den vielen kleineren Unternehmen, die schon weg sind, wie AS Rom, der Verpackungskonzern IMA oder Massimo Zanetti Beverages („Segafredo“). Sie alle sehen entweder bessere Entwicklungschancen außerhalb der Börse oder halten Aktienmärkte wie New York, Amsterdam oder Hongkong für attraktiver. Für Italien und die Borsa ist das ein Alarmzeichen. Denn der Aktienmarkt ist für die Unternehmen eine wichtige Finanzierungsquelle. Italien muss das Misstrauen des im internationalen Vergleich sehr gering verschuldeten Privatsektors gegen die Börse überwinden und die Zugangs­bedingungen erleichtern. Dann wäre Mailand wieder attraktiver für die Unternehmen.                            bl

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