Umweltschutz

Ambitio­nier­tere Ausbau­pläne für erneuer­bare Ener­gien

Die EU will bis 2030 mindestens 42,5 Prozent seines Energieverbrauchs aus Erneuerbaren Energien gewinnen. Das Ziel ist ehrgeizig – und noch nicht formal abgenickt.

Ambitio­nier­tere Ausbau­pläne für erneuer­bare Ener­gien

Reuters Berlin/Brüssel

Die EU setzt sich deutlich ambitioniertere Ziele für erneuerbare Energien. Verhandlungsführer der 27 EU-Staaten, des Europäischen Parlaments und der Kommission verständigten sich am Donnerstag darauf, bis zum Jahr 2030 müssten mindestens 42,5% des Energieverbrauchs aus erneuerbaren Quellen wie Wind und Sonne bezogen werden. Im Idealfall sollen sogar 45% erreicht werden. Fast zwei Jahre war über die entsprechende Richtlinie (RED III) verhandelt worden. Die Ausbaugeschwindigkeit verdoppelt sich zwischen 2020 und 2030 durch das Vorhaben. Bisher lag das EU-Ziel bei 32%.

Die Einigung muss noch formell vom EU-Parlament und den Mitgliedsstaaten abgenickt werden, bevor sie in Kraft tritt. Dabei werden derzeit keine Änderungen erwartet. Allerdings hatte die Bundesregierung zuletzt beim eigentlich schon vereinbarten EU-Aus für Verbrennermotoren in letzter Minute noch blockiert und Ausnahmen für E-Fuels durchgesetzt.

Im Jahr 2021 machten erneuerbare Quellen 22% der EU-Energie aus. Der Anteil schwankt dabei von Land zu Land sehr stark. Während Schweden auf 63% kommt und damit Spitzenreiter ist, liegen Luxemburg, Malta, die Niederlande und Irland jeweils unter 13%. In Deutschland lag der Anteil der Erneuerbaren am Bruttoendenergieverbrauch 2021 bei 18,8%.

Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine versucht die EU, deutlich schneller unabhängig von Öl- und Gaslieferungen aus Russland zu werden. EU-weit soll dies bis 2027 gelingen. Dafür müssen vor allem erneuerbare Energien und Atomkraft die Lücke schließen. Die EU-Kommission hat die dafür nötigen Zusatzinvestitionen auf 113 Mrd. Euro bis 2030 beziffert.