Erzeugerpreise

Anzeichen für nach­lassenden Inflations­­druck

Bereits das fünfte Mal in Folge sinkt die Teuerungsrate der Erzeugerpreise. Für die künftige Entwicklung der Verbraucherpreise sind das gute Nachrichten.

Anzeichen für nach­lassenden Inflations­­druck

mpi Frankfurt

Die Entwicklung der deutschen Erzeugerpreise deutet auf eine in Zukunft nachlassende Inflation hin. Die Hersteller gewerblicher Produkte verlangten im Februar 15,8% mehr für ihre Waren als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden nach einer vorläufigen Schätzung mitteilte. Dies ist der geringste Anstieg seit September 2021. Von der Nachrichtenagentur Reuters be­fragte Ökonomen hatten im Schnitt sogar mit einer noch geringeren Zunahme um 14,5% gerechnet. Die Erzeugerpreise gelten als Indikator für die künftige Entwicklung der Verbraucherpreise, da Unternehmen nach Möglichkeit versuchen, die ge­stiegenen Produktionskosten zumindest teilweise an die Konsumenten weiterzureichen.

Die Teuerungsrate der Erzeugerpreise ist im Februar bereits das fünfte Mal in Folge gesunken. Hauptverantwortlich sowohl für den Anstieg der Erzeugerpreise im Jahresvergleich als auch für die sinkenden Preise im Vergleich zum Vormonat (−0,3%) war die Entwicklung der Energiepreise. Innerhalb von zwölf Monaten sind die Preise für Energie infolge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine um 27,6% geklettert, wobei sich Erdgas noch stärker als Strom verteuerte. Zuletzt sind die Energiepreise jedoch wieder gesunken, im Februar im Vergleich zum Vormonat um 1,4%. Dieser Wert hat jedoch nur vorläufigen Charakter. Seit März gilt rückwirkend ab Januar die staatliche Preisbremse für Strom und Gas. Diese ist jedoch noch nicht in den Erzeugerpreisen für Januar und Februar berücksichtigt, da den auskunftspflichtigen Unternehmen die genauen Auswirkungen der Preisbremsen noch nicht bekannt waren. Mit Bekanntgabe der Erzeugerpreise für März wird das Statistische Bundesamt daher die Zahlen für Januar und Februar noch mal aktualisieren. Der Rückgang der Energiepreise wird dann noch größer ausfallen.

Der Anstieg bei den Preisen für Verbrauchsgüter der Unternehmen um 17,9% im Februar im Vergleich zum Vorjahresmonat lag vor allem an gestiegenen Nahrungsmittelpreisen. Besonders eklatant fiel der Anstieg bei Zucker (+90,4%) und Schweinefleisch (+58,9%) aus.