Notfallplan Gas

Gas-Alarmstufe: Keine Lösung für den Winter

Vertreter der Wirtschaft haben die Ausrufung der Alarmstufe im Notfallplan Gas als richtiges Signal bewertet. Die Industrie fordert rasche Klarheit über die Verteilung der entstehenden Lasten und dringt auf weitere Maßnahmen.

Gas-Alarmstufe: Keine Lösung für den Winter

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– Wirtschaftsvertreter haben die Aktivierung der Alarmstufe im Notfallplan Gas am Donnerstag mehrheitlich begrüßt. Gleichzeitig forderten sie weitergehende Maßnahmen, um die Mehrbelastungen durch gestiegene Gaspreise fair zu verteilen und eine Notlage zu verhindern. „Die Ausrufung der Alarmstufe ist richtig“, erklärte Kerstin Andreae, Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des Energieverbandes BDEW. Derzeit sei die Versorgung gewährleistet, der Blick müsse aber bereits in Richtung Winter gehen. Wie sich die Alarmstufe auf die Endkundenpreise auswirken werde, lasse sich noch nicht abschätzen. Die Bundesregierung agiere verantwortlich und gehe schrittweise voran, konstatierte Wolfgang Große Entrup, Hauptgeschäftsführer des Chemieverbandes VCI. Es müsse jetzt ein transparentes Verfahren entwickelt werden, um die Lasten so gerecht und erträglich wie möglich auf alle Verbraucher zu verteilen. „Es ist wichtig, dass mit der sogenannten Alarmstufe sehr zügig Klarheit geschaffen wird, welche Kosten durch die derzeit angespannte Versorgungslage entstehen“, sagte auch Klaus-Dieter Maubach, Vorstandschef des größten deutschen Importeurs von russischem Gas, Uniper. Klar sei auch, dass die Alarmstufe für den anstehenden Winter keine Lösung sei, wenn die Versorgungslage so bleibe oder sich über die kommenden Wochen weiter verschärfe. „Die Gasspeicherfüllstände sind eine ‚Fieberkurve‘ für die Versorgungssicherheit Deutschlands. Wenn diese ‚Fiebermessung‘ zeigt, dass eine Auffüllung der Gasspeicher bis Oktober nicht wie gesetzlich vorgesehen möglich ist, sind weitere Schritte unmittelbar und dringend geboten“, sagte der Uniper-Chef.

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