Schwaches Weihnachtsgeschäft

Britische Verbraucher schnallen Gürtel enger

Der britische Einzelhandel hat ein schwaches Weihnachtsgeschäft verzeichnet. Selbst das Wachstum des Discounters B&M verlangsamte sich.

Britische Verbraucher schnallen Gürtel enger

Britische Verbraucher
schnallen Gürtel enger

Einzelhandel verzeichnet schwaches Weihnachtsgeschäft

hip London

Die britischen Einzelhändler haben ein enttäuschendes Weihnachtsgeschäft verzeichnet. Wie der Branchenverband BRC (British Retail Consortium) mitteilte, wuchs der Einzelhandelsumsatz im Dezember um 1,7%. Im vorangegangenen Monat waren es noch 2,7% gewesen. Der 12-Monats-Durchschnitt liegt bei 3,6%. „Das Feiertagsgeschäft hat es nicht vermocht, ein schwieriges Jahr mit schleppendem Umsatzwachstum wieder gutzumachen“, sagte die Verbandschefin Helen Dickinson. Das schwache Verbrauchervertrauen habe dafür gesorgt, dass sich die Menschen beim Geldausgeben weiter zurückhielten.

Abwärtsdruck bei der Nachfrage

Trotz rückläufiger Inflation, einer bevorstehenden Senkung der Sozialversicherungsbeiträge und des Umstands, dass manche mehr Geld in der Tasche gehabt hätten als ein Jahr zuvor, seien die wirtschaftlichen Herausforderungen der vergangenen zwei Jahre am Ende zum Tragen gekommen, sagte Paul Martin, Head of UK Retail bei KPMG. Zu Anfang des neuen Jahres machten die Verbraucher die Schotten dicht. Der Handel müsse sich in den ersten Monaten auf erheblichen Abwärtsdruck bei der Nachfrage einstellen.

Ausgabenwachstum unter Teuerungsrate

Wie Daten des Kreditkartenanbieters Barclaycard zeigen, blieb das Ausgabenwachstum auch im Dezember hinter der Teuerungsrate des Vormonats zurück. Hatte es im November noch bei 2,9% gelegen, so waren es im Dezember nur noch 2,3%. Selbst der Discounter B&M musste eine Verlangsamung seines Umsatzwachstums wegstecken. Wie der britische Rivale von Aldi und Lidl am Dienstag mitteilte, stieg sein Erlös auf dem Heimatmarkt in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres um 6,3%. Für das erste Halbjahr, das am 23.9. endete, wies die Gesellschaft dort noch ein Wachstum von 11,4% aus.

Staatsanleihen stark nachgefragt

Unterdessen stieß eine Auktion von Staatsanleihen (Gilts) mit 20-jähriger Laufzeit der britischen Schuldenagentur DMO auf Rekordinteresse bei den Anlegern. Platziert wurden Papiere im Umfang von 2,25 Mrd. Pfund. Es hätten Zeichnungsaufträge für ein Volumen von 8,14 Mrd. Pfund vorgelegen. Offensichtlich wollten sich Investoren vor einer Zinssenkung noch einen hohen Kupon sichern.

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