EZB-Umfrage

Inflationserwartungen in der Eurozone steigen wieder

Eine EZB-Umfrage zeigt, dass die Konsumenten in der Eurozone wieder etwas pessimistischer hinsichtlich der Inflationsentwicklung sind. Ein Warnzeichen für den nächsten Zinsschritt?

Inflationserwartungen in der Eurozone steigen wieder

Verbraucher in der Eurozone erwarten wieder mehr Inflation

lz Frankfurt

In der Eurozone sind die kurzfristigen Inflationserwartungen der Verbraucher leicht gestiegen und verdüstern damit die Chance auf einer Lockerung der Zinsen. Nach einer repräsentativen Umfrage der Europäischen Zentralbank (EZB) unter 19.000 Personen in der Eurozone erhöhte sich die auf Sicht von 12 Monaten erwartete Preissteigerung im Januar von 3,2 auf 3,3%, teilte die EZB am Freitag mit. Die Inflationserwartung für die nächsten drei Jahre blieb dagegen stabil bei 2,5%. Die Teuerung ist in den vergangenen Monaten tendenziell gesunken. Im Januar war sie in der Eurozone auf 2,8% gefallen und nähert sich damit dem mittelfristigen EZB-Ziel von 2%. Für dieses Jahr werden wegen der rückläufigen Teuerung Zinssenkungen im Euroraum erwartet.

EZB-Präsidentin Christine Lagarde kündigte an, auf dem Weg zu einer Zinssenkung noch Daten zur Lohnentwicklung abwarten zu wollen. Bundesbankpräsident Joachim Nagel warb ebenfalls für Geduld auf dem Weg zur Zinswende: „Auch wenn die Versuchung durchaus groß sein mag: Für Zinssenkungen ist es zu früh“, sagte er bei der Vorstellung des Geschäftsberichts der Bundesbank. Der straffen Geldpolitik müsse genügend Zeit gegeben werden, um ihre Wirkung im Kampf gegen die hohe Inflation zu entfalten. Nach Meinung von Österreichs Notenbankchef Robert Holzmann wird die EZB ihre Zinsen ohnehin nicht vor der US-Notenbank lockern. EZB-Direktorin Isabel Schnabel zeigte sich zuversichtlich, dass der EZB eine „weiche Landung“ gelingt und sie durch Abwarten keinen Wirtschaftseinbruch im Euroraum riskiert.

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