Klimagipfel

Auf der Bühne von Glasgow

Boris Johnson wollte den UN-Klimagipfel im November als Bühne für sich nutzen. Bislang hat er es aber nicht gewagt, seine Pläne dafür, wie Großbritannien „Net Zero“ erreichen will, vorzustellen.

Auf der Bühne von Glasgow

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Der britische Premierminister Boris Johnson wollte den UN-Klimagipfel in Glasgow im November als Bühne für sich nutzen – wie einst die Olympischen Spiele, als er noch Bürgermeister der britischen Metropole war. Doch es knirscht im Getriebe. Wegen diverser Fehlentscheidungen auf dem Weg zum Erreichen der Klimaziele schießen die Gaspreise in die Höhe, Energievertriebsfirmen gehen pleite und die Lebensmittelindustrie muss fürchten, dass sie nicht mehr ausreichend CO2 für Kühlung und Lagerung ihrer Produkte beschaffen kann.  Aber damit nicht genug: Der chinesische Staatschef Xi Jinping hat seine Teilnahme noch nicht zugesagt. Johnson hat es bisher nicht gewagt, seine Pläne dafür, wie das Land bis 2050 emissionsfrei werden soll, der Öffentlichkeit vorzustellen. Und dann drohen auch noch Anhänger der Weltuntergangssekte Extinction Rebellion, die vergangene Woche an drei Tagen den Berufsverkehr auf der Londoner Ringautobahn blockierten, mit weiteren Aktionen. All das könnte dazu führen, dass Johnson Lampenfieber bekommt, wenn es auf der Bühne von Glasgow losgeht.