Greensill

Aufsicht führt Credit Suisse vor

Die Schweizer Finanzaufsicht Finma verdonnert die Credit Suisse, wichtige Gegenparteirisiken regelmäßig zu analysieren. Das ist eigentlich selbstverständlich – und gerade deshalb für die Bank eine Schmach.

Aufsicht führt Credit Suisse vor

dz

Die Schweizer Finanzmarktaufsicht (Finma) wird von ihren Kritikern als zahnloser Tiger verhöhnt. Doch auch die Eidgenossen haben Mittel und Wege gefunden, wie sie die beaufsichtigten Banken und Banker auch ohne hohe Geldstrafen wirkungsvoll an die Kandare nehmen können – Beispiel Credit Suisse: So verdonnert die Behörde die Geschäftsleitung der Bank nach dem Greensill-Debakel explizit, ihre 500 wichtigsten Geschäftsbeziehungen periodisch auf Gegenparteienrisiken zu überprüfen. Als ob es für eine Bank nicht selbstverständlich wäre, die Bonität der wichtigsten Geschäftspartner zu kennen, muss sich das Management diesen Job nun ausdrücklich von einer Behörde vorschreiben lassen. Doch die Vorgaben sind berechtigt, nachdem die Bank in den vergangenen Jahren mit fahrlässigem Geschäftsgebaren Milliarden in den Sand gesetzt hatte. CEO Ulrich Körner, der die Bank erst seit Sommer 2022 leitet, ist für diese Versäumnisse nicht verantwortlich. Trotzdem ist die Auflage eine Schmach, die für einen gestandenen Bankmanager kaum größer sein könnte.