Mindestlohn

Beutelschneider am Pranger

Die britische Regierung hat 191 Firmen an den Pranger gestellt, die ihren Mitarbeitern nicht den Mindestlohn zahlten. Unter ihnen finden sich auch bekannte Namen.

Beutelschneider am Pranger

hip

Pflegedienste, Hotelbetreiber und Autoreinigungsbetriebe hätte man auf der von der britischen Regierung veröffentlichten Liste der Mindestlohnsünder ja erwartet. Doch stehen darauf neben solchen Firmen auch bekannte Namen. Zu den an den Pranger gestellten 191 Unternehmen zählen auch die Kaufhauskette John Lewis, ein mitarbeitergeführtes Traditionsunternehmen, und die tierfreundliche Kosmetikmarke The Body Shop, die der brasilianischen Natura & Co Holding gehört. Auch Pret A Manger, die Kaffeehauskette der Reimanns, findet sich auf der Liste. Die Verstöße ereigneten sich bereits zwischen 2011 und 2018. Die Unternehmen, die unter anderem Abzüge für Arbeitskleidung vornahmen und Überstunden nicht vergüteten, haben die zum Mindestlohn fehlenden Beträge nachgezahlt. Zudem wurden Geldstrafen in Höhe von 3,2 Mill. Pfund verhängt. Man kann sich darüber streiten, was eine Veröffentlichung der Firmennamen Jahre nach den Verstößen bringen soll. Doch kann man getrost davon ausgehen, dass sie abschreckend wirkt.