Steuersünder

Paradiesische Zustände

Die britische Steuerbehörde hat zwar einen Teil der Covid-19-Hilfen wieder eingetrieben, die an Betrüger gingen. Doch dafür blieb weniger Zeit, Steuerhinterzieher dingfest zu machen.

Paradiesische Zustände

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Wenn es um Subventionsbetrug und Steuerhinterziehung geht, herrschen in Großbritannien geradezu paradiesische Zustände. Wie die Steuerbehörde HMRC zugeben musste, gingen seit 2020 Covid-19-Hilfen im Umfang von 4,5 Mrd. Pfund durch Fehler und Betrug an Empfänger, denen sie nicht zustanden. Bis Ende März 2022 habe man zwar mehr als 762 Mill. Pfund wieder eintreiben können. Doch ging das offenbar auf Kosten des Kampfs gegen Steuerhinterzieher. Wie Victoria Atkins, eine Staatssekretärin im Schatzamt, ausführte, wurden im vergangenen Finanzjahr 1 250 HMRC-Mitarbeiter für Covid-19-Programme abgestellt. Deshalb seien die Einnahmen durch Compliance-Aktivitäten – sprich: die Arbeit von Steuerfahndern – im Vorjahresvergleich um 6 Mrd. Pfund zurückgegangen. Auch das ist Teil des während der Pandemie entstandenen Schadens. Durch eine bessere Personalausstattung der Steuerbehörde hätte man viel davon vermeiden können. Doch sich für so etwas starkzumachen bringt keine Wählerstimmen.

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