Standortwettbewerb

Saarlouis ist leider nur der Anfang

Die Entscheidung von Ford, die neue E-Auto-Plattform in Spanien anzusiedeln, schmerzt. Angesichts des Bedeutungsverlusts des europäischen Automarktes dürften ähnliche Entscheidungen sich aber häufen.

Saarlouis ist leider nur der Anfang

scd

Der Schock nach der Entscheidung von Ford gegen die Produktion der neuen Elektroauto-Plattform in Saarlouis saß offenbar tief. Politik und Betriebsrat suggerierten sogleich, beim internen Wettbewerb mit Valencia sei es nicht fair zugegangen. Nun fühlt es sich nie fair an, wenn Menschen Perspektiven genommen werden. Doch leider dürfte sich dieses Gefühl noch häufiger einstellen. Denn selbst im spanischen Werk plant Ford mit weniger Stellen. Europaweit sind mit dem Ab­schied vom Verbrenner unzählige ähnliche Fälle programmiert. Denn die Hersteller benötigen künftig weniger Mitarbeiter in der Fertigung: nicht nur für E-Autos generell, sondern in modernen Werken allgemein und ganz speziell in Europa. Die schweren Batterien begünstigen eine Fertigung nahe am Absatzmarkt. Für Europa ist das keine gute Nachricht. Denn der Markt hat dramatisch an Bedeutung eingebüßt. 2022 dürfte der Weltmarktanteil bei den Auslieferungen bei rund 18% liegen. 2005 waren es knapp zehn Prozentpunkte mehr. Saarlouis ist wohl leider nur der An­fang.

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