Finanzmärkte

Vorsicht, Muppet-Prämie!

Die britische Schuldenagentur bezahlt derzeit wegen der chaotischen Zustände in Westminster einen höheren Kupon, wenn sie neue Staatsanleihen begibt. Marktteilnehmer sprechen von einer Muppet-Prämie.

Vorsicht, Muppet-Prämie!

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Die britische Schuldenagentur ist wegen der chaotischen Zustände in Westminster gezwungen, einen höheren Kupon zu zahlen, wenn sie Staatsanleihen (Gilts) platzieren will. Einige Marktteilnehmer sprechen – in Anlehnung an die Muppet Show – von einer Muppet-Prämie, mit der den Anlegern der Erwerb der Schuldentitel versüßt werden soll. Wer das Geschehen wie Waldorf und Statler aus der Loge verfolgt, kann sich nur wundern, wie in den britischen Massenmedien über die Märkte fabuliert wird, als handele es sich bei ihnen um römische Götter, die man nicht verärgern darf. In jeder noch so erratischen Kurszuckung wird nach höheren Wahrheiten gesucht. Und all diejenigen haben Hochkonjunktur, die den imaginären Willen der Märkte zu lesen vermögen. Bei diesen Hohepriestern handelt es sich meist um Leute, die so ihre politische Agenda verkaufen wollen, egal ob es sich dabei um die Kürzung von Sozialleistungen oder Steuererhöhungen handelt. Wer ihnen Glauben schenkt, wird eine noch höhere Muppet-Prämie zahlen als die Schuldenagentur.