London

Zurück in die Zukunft

London hat sich auf den Weg zurück in die 1970er Jahre gemacht. Streiks legen den Nahverkehr lahm. Dabei hatte Bürgermeister Sadiq Khan vor seiner Wahl noch das Ende der Arbeitskämpfe dort versprochen.

Zurück in die Zukunft

hip

Wer dieser Tage in London unterwegs ist, fühlt sich an die 1970er Jahre erinnert. Da ist zum einen der über den Wohnvierteln liegende Retro-Geruch von Holz- und Kohleöfen, die ihren Nutzern dabei helfen, die Energiekosten zu senken. Viel typischer sind jedoch die Streiks, die den öffentlichen Nahverkehr lahmlegen. Gewiss, die fürstlich entlohnten U-Bahn-Führer von Transport for London fanden die Idee von Boris Johnson wenig charmant, führerlose Züge einzuführen, als dieser noch Bürgermeister der britischen Metropole war. Doch hatte nicht sein Nachfolger Sadiq Khan vor der Kommunalwahl versprochen, dass es unter seiner weisen Führung keine Streiks mehr geben werde? Die Pandemie hat dafür gesorgt, dass dem öffentlichen Nahverkehrsbetreiber Einschnitte nicht erspart bleiben. Doch statt in der überbesetzten Führungsetage zu sparen, versucht man, die Busfahrer mit einer Lohnerhöhung von 1,5 % abzuspeisen. Ein Drittel weniger Manager würde keinem auffallen. Ein Busfahrerstreik sorgt dagegen für erhebliche Verwerfungen, wie sich derzeit zeigt.