Märkte am Mittag

Das bewegt die Börsen am Donnerstag

Nach schwachen Vorgaben aus den USA und rückläufigen Kursen in Fernost gibt der Dax am Donnerstag deutlich nach. Sorge macht die schnelle Ausbreitung der Delta-Variante in Asien und den USA.

Das bewegt die Börsen am Donnerstag

Kursverluste am Deutscher Aktienmarkt: Sorge vor einer möglichen geldpolitischen Straffung durch die Fed bei gleichzeitig wachsender Verunsicherung um die Stabilität der Lieferketten belasten am Donnerstag die Aktienmärkte. Der deutsche Leitindex Dax hat gegen Mittag knapp 1,7% an Wert auf rund 15700 Zähler eingebüßt. Auch der MDax büßte mit 1,5% deutlich ein. Wie aus dem Protokoll der jüngsten Sitzung der Fed hervorging, zeigten sich die Mitglieder der Notenbank zwar uneins mit Blick darauf, wann die Anleihekäufe reduziert werden sollten. Die Mehrheit habe aber Ende Juli die Auffassung vertreten, dass man noch 2021 die Käufe verringern könnte, hieß es in dem Protokoll. Die nächste Sitzung des Offenmarktausschusses ist für den 21. und 22. September geplant.

Pandemie sorgt US-Volkswirte: Allerdings dürfte eine Entscheidung zur Straffung der Geldpolitik auch von der weiteren wirtschaftlichen Erholung in den Vereinigten Staaten abhängen. Und diesbezüglich sind die Volkswirte zuletzt pessimistischer geworden. Goldman Sachs schrieb in einer aktuellen Studie, dass der Einfluss der Delta-Variante auf das Wachstum in den USA sowie auch die Inflation größer sei als zunächst gedacht. Entsprechend senkten die Volkswirte der Bank nun ihre Schätzungen für das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts der USA, da sowohl die Konsumentenausgaben als auch die Produktion von diesen Entwicklungen negativ beeinflusst würden. Einige Staaten nähern sich bei der Intensivbettenbelegung bereits wieder der Kapazitätsgrenze. In Alabama soll diese laut „New York Times“ sogar bereits erreicht worden sein.

Autobauer und Chipproduzentenunter Druck: Auch die wichtigsten Aktienmärkte in Asien haben am Donnerstag schwächer tendiert. Die Corona-Lage sorgt auch in Fernost für Verunsicherung. Betroffen waren dort neben dem Autobauer Toyota (–4,4%), der aufgrund des Halbleitermangels nur deutlich weniger Autos produzieren wird als geplant, auch die Chiphersteller selbst. Das zog auch den deutschen Halbleiterproduzenten Infineon in Mitleidenschaft, der am Mittag um 3,4% unter dem Vortagesschluss notierte und damit noch schwächer als die ebenfalls überdurchschnittlich schwachen Aktien der Automobilhersteller BMW (–2,7%), Daimler (–2,5%) und Volkswagen (–2,2%).

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