Batterietechnologie

Porsche will Hochleistungs­zellen selbst fertigen

Bis zu 100 Kilometer mehr Reichweite und unter 15 Minuten Ladezeit soll Porsches neue Batterietechnologie bringen. Der Sportwagenbauer will die Zellen mit einem Partner zunächst selbst fertigen.

Porsche will Hochleistungs­zellen selbst fertigen

Der Sportwagenbauer Porsche steigt in die Entwicklung und Fertigung von Hochleistungs-Batteriezellen für Elektroautos ein. Die Volkswagen-Tochter gründet dazu nach eigenen Angaben mit dem Zellspezialisten Customcells aus Itzehoe und Tübingen ein Joint Venture. Porsche steckt demnach eine hohe zweistellige Millionensumme in die neue Cellforce Group für eine Mehrheitsbeteiligung von gut 80 %. Damit wolle sich Porsche an der Spitze des weltweiten Wettbewerbs um die leistungsstärkste Batteriezelle positionieren, erklärte die Sportwagenschmiede am Sonntag. Die Sportwagen der Traditionsmarke sollen so auf emissionsfreien Antrieb umgestellt werden. Die Batterie könne kompakter ausfallen und schneller laden als die derzeit üblichen Akkus.

Sitz des neuen Unternehmens wird Tübingen. Die Produktionsanlage soll in der Nähe des Porsche-Stammsitzes Stuttgart-Zuffenhausen sein und bis 2025 bis zu 80 Beschäftigte haben. Die Fabrik werde eine Kapazität von 100 Megawattstunden im Jahr haben, was Batteriezellen für 1000 Fahrzeuge wären. Wie Porsche-Chef Oliver Blume der „Welt am Sonntag“ sagte, soll die Produktion 2024 starten. Die höhere Energiedichte der neuen Zelle soll die Ladezeit von 5 auf 80% um rund ein Drittel auf unter 15 Minuten drücken. Bei gleichem Gewicht steige die Reichweite aufgrund der höheren Dichte um rund 100 Kilometer, sagte Porsche-Chef Oliver Blume im Interview mit der „Welt am Sonntag“.

Daimler früher CO2-neutral

Auch der nur wenige Kilometer vom Porsche Stammsitz in Zuffenhausen ansässige Wettbewerber Daimler drückt bei der Elektrifizierung aufs Tempo. Konzernchef Ola Källenius sagte der „Stuttgarter Zeitung“, das Ziel, bis 2039 CO2-neutral zu sein, sei mittlerweile das konservativste Szenario im Konzern. Derzeit schaue man sich progressivere Szenarien an und werde noch im laufenden Turnus ein Strategie-Update geben, mit dem wohl auch höhere Ziele einhergehen.