Apple verzichtet offenbar vorerst auf Industriedesign-Chef
– Der iPhone-Hersteller Apple könnte vor einem großen Umbruch stehen: Wie die Agentur Bloomberg unter Berufung auf Insider berichtet, soll der prestigereiche Posten des Industriedesign-Chefs vorerst nicht neu besetzt werden. Für das Unternehmen ist das ein erstaunlicher Schritt. In der Vergangenheit hat Apple mit der Gestaltung ihrer Produkte mehrfach Maßstäbe gesetzt, an denen sich andere Anbieter orientiert haben. Nun fürchten Anhänger der Marke, das Design könne an Stellenwert verlieren.
Im vergangenen Oktober wurde bekannt, dass die bislang für Industriedesign verantwortliche Vice President Industrial Design, Evans Hankey, das Unternehmen im Laufe dieses Jahres verlassen will. Nun sei entschieden worden, die Position zunächst nicht nachzubesetzen, berichtet Bloomberg.
Bereits im Herbst hieß es, Apple sei von Hankeys Wunsch nach Veränderung überrascht worden. Bloomberg zufolge haben seit 2015 mehr als ein Dutzend hochrangige Designer den Konzern verlassen.
Apple selbst äußerte sich bislang nicht zu der Personalfrage. Das rund 20 Personen umfassende Kernteam an Industriedesignern soll künftig an Jeff Williams berichten, Apples Chief Operating Officer. Zudem soll die Rolle einiger langjähriger Designer gestärkt werden. Die engere Anbindung an das operative Geschäft stößt Berichten zufolge im Design-Team nicht auf große Gegenliebe. Allerdings würde es die Position von Williams stärken, der als potenzieller Nachfolger von CEO Tim Cook gilt.
Mit dem Verzicht auf eine Hankey-Nachfolge würde eine Zwischenebene entfallen, bislang berichtete Hankey an COO Williams. Sie hat ihre Aufgabe 2019 übernommen, nachdem Top-Designer Jony Ive Apple verlassen hatte, um ein eigenes Unternehmen zu gründen.
Für seine gemeinsam mit Marc Newson gegründete Firma Lovefrom arbeiten Bloomberg zufolge inzwischen mehrere frühere Apple-Industriedesigner. Das Team für Industriedesign kümmert sich bei Apple um die Gestaltung der Hardware, während ein zweites Team die Gestaltung der Software und der Nutzeroberflächen betreut. Dieses wird weiterhin von Alan Dye geleitet.
