David Wells, der ehemalige CFO von Netflix, hat den Mitgründer Taavet Hinrikus als Chairman des Fintech-Unternehmens Wise (zuvor: Trans­ferwise) abgelöst.  Der Absolvent der University of Virginia sitzt schon seit Juli 2019 im Board des Unternehmens, das sich zunächst auf grenzüberschreitende Zahlungen für Retailkunden spezialisiert hatte. Wells hatte sich nach fast 15 Jahren, davon acht Jahre als Finanzchef, bei Netflix verabschiedet. Davor arbeitete er für Deloitte Consulting. Vor seinem MBA-Studium an der University of Chicago arbeitete er im gemeinnützigen Sektor. Seine Ämter im Rech­nungsprüfungs- und Risikoausschuss von Wise legte er in Übereinstimmung mit dem Corporate Governance Code nieder, bevor er sein neues Amt antrat.

Der Wachwechsel war bereits im Prospekt zur Börsennotierung von Wise an der London Stock Exchange angekündigt worden. Wells’ Beteiligung am Unternehmen beläuft sich Unternehmensangaben zufolge auf ein Hundertstel der Aktien, die sein Vorgänger hielt, bevor er im Oktober für 81,5 Mill. Pfund Aktien verkaufte, um mehr Geld für neue Investments zu haben.

Hinrikus hatte Wise 2010 mitgegründet. Davor war er Strategiechef von Skype. Er verfügt über einen Master of Business Administration von Insead und hat mit seinem Ve­hi­kel OÜ Notorious in zahllose Unternehmen investiert, darunter Bolt, Gideon Brothers, Farewill und Meatable. Vor kurzem gründete Hinrikus die Jöhvi Coding School, um für einen breiteren Zugang zu Programmierkenntnissen zu sorgen.

Ab dem 1. Januar ist die ehemalige Derivatehändlerin Terri Duhon Boardmitglied. Die MIT-Absolventin sitzt auch bei Morgan Stanley und dem Vermögensverwalter Rathbones im Board und unterrichtet in Ox­ford. „Im vergangenen Jahrzehnt hat sich die Natur der Finanzdienstleistungsbranche geändert und Wise stand an vorderster Front dieser Re­vo­lution“, sagt Duhon. Transparenz und finanzielle Inklusion seien Ziele, die sie teile.