Russland-Geschäfte

Highlight-Verwaltungsrat tritt nach Geldwäsche­vorwurf zurück

Das US-Finanzministerium wirft dem Schweizer Unternehmer Alexander Studhalter vor, Treuhänder für den russischen Oligarchen Suleiman Kerimow zu sein. Auch Geldwäsche soll er unterstützt haben.

Highlight-Verwaltungsrat tritt nach Geldwäsche­vorwurf zurück

jh

Dem Schweizer Unternehmer Alexander Studhalter (54) hält das US-amerikanische Finanzministerium Verbindungen zum russischen Oligarchen Suleiman Kerimow vor. Auf diese Weise soll Studhalter einem Netzwerk angehören, das für das russische Militär Technologie beschafft. Das Office of Foreign Assets Control  (OFAC) des Finanzministeriums, das ausländische Vermögenswerte kontrolliert, hat in diesen Tagen 14 Personen, darunter mehrere in der Schweiz, und 28 Einrichtungen auf die Sanktionsliste gesetzt und acht Flugzeuge gesperrt.

Studhalter ist in Deutschland vor allem als Großaktionär der Holding Highlight Event & Entertainment (HLEE) bekannt. Zu dem Schweizer Unternehmen gehören unter anderem die Constantin Film AG in München mit Produktionen wie „Das Parfum“, „Der Schuh des Manitu“ und „Fack ju Göthe“ sowie der Fernsehsender Sport 1 und die Team Marketing AG, die unter anderem die Rechte für die Fußball-Champions-League vermarktet.

Inzwischen ist Studhalter als Reaktion auf die Sanktionen von seinen Posten als Verwaltungsrat der HLEE und von Highlight Communications sowie als Aufsichtsrat der Sport 1 Medien AG zurückgetreten. Zum Schutz der Interessen der Highlight-Gruppe habe er sich dazu entschlossen, gab Highlight in einer Ad-hoc-Mitteilung am Dienstagabend be­kannt. „Der Verwaltungsrat begrüßt diesen Entscheid.“ Das Gremium mit Bernhard Burgener an der Spitze dankt Studhalter „ausdrücklich für die langjährige wertvolle Zusammenarbeit“.

In der Mitteilung aus dem amerikanischen Finanzministerium wird Studhalter als „wichtiger Akteur in Kerimows Firmennetzwerk“ bezeichnet. Er sei unter anderem Verwalter von Kerimows Unternehmen gewesen. „Studhalter soll auch erhebliche Geldbeträge im Namen Kerimows gewaschen haben“, heißt es weiter. Im Visier des OFAC sind acht Unternehmen Studhalters in sechs Ländern, darunter eine Unternehmensberatung in der Schweiz und in Russland, Immobiliengesellschaften in der Schweiz und in Frankreich sowie in Deutschland die Holdinggesellschaft Papa Oscar Ventures. Auch für zwei Söhne Studhalters gelten die Sanktionen. In einer Stellungnahme weist Studhalter die Anschuldigungen zurück. Er habe seit 2013 keine geschäftliche Verbindung mehr zu Kerimow und seit 2017 keinerlei Aktivitäten in Russland.

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