Fotonikkonzern

Jenoptik findet neue Finanzchefin

Bei dem Technologiekonzern Jenoptik ist ein fließender Übergang in der Besetzung des CFO-Postens sichergestellt. Ab April nächsten Jahres tritt die Finanzmanagerin Prisca Havranek-Kosicek die Nachfolge des Noch-Finanzchefs Hans-Dieter Schumacher an. Zudem wird der Vorstand erweitert.

Jenoptik findet neue Finanzchefin

kro

Der Fotonikkonzern Jenoptik hat eine Nachfolgerin für den scheidenden Finanzchef Hans-Dieter Schumacher gefunden. Der Aufsichtsrat habe Dr. Prisca Havranek-Kosicek zum neuen Finanzvorstand bestellt, teilte das SDax-Unternehmen am Freitag in Jena mit. Die 47-jährige Betriebswirtschaftlerin werde ab dem 1. April 2023 die Position von Schumacher übernehmen. Der Noch-CFO, der im April 2015 in der Position zu Jenoptik kam, hatte sich aus persönlichen Gründen dagegen entschieden, seinen bis März 2023 laufenden Vertrag zu verlängern.

Aufsichtsratschef Matthias Wierlacher zeigte sich zufrieden mit der Personalentscheidung: „Dr. Havranek-Kosicek bringt große internationale Finanzerfahrung in den Vorstand ein“, erklärte er laut Mitteilung. Zuletzt war die Managerin als CFO und Vorstandsmitglied bei dem dänischen Reinigungsgerätehersteller Nilfisk tätig. Davor arbeitete sie als Finanzchefin und Vizepräsidentin bei dem ebenfalls in Dänemark ansässigen Biotech-Unternehmen Novozymes. Promoviert hat Havranek-Kosicek an der Wirtschaftsuniversität Wien.

Jenoptik will zu Beginn des nächsten Jahres denn auch den Vorstand erweitern. So soll der Chef des wachstumsstarken Industriekundengeschäfts (die Division „Advanced Photonic Solutions“), Dr. Ralf Kuschnereit, von da an in die oberste Führungsebene rücken. Er ist derzeit Mitglied des Executive Management Committees, gehört also zum „erweiterten Führungskreis“ des Konzerns, der strategische und operative Entscheidungen für den Gesamtkonzern trifft. Bis 2025 sollen rund drei Viertel des Umsatzes in der von Kuschnereit verantworteten Division generiert werden, in der die Aktivitäten der Bereiche Halbleiter & Elektronik, Life Science & Medizintechnik sowie optische Messtechnik gebündelt sind. Die Sparte profitiert derzeit vornehmlich vom anhaltenden Trend zur Digitalisierung und dem damit einhergehenden Chip-Boom. Jenoptik stattet Maschinen zur Chipherstellung mit Optik aus. Rund um den Globus entstehen derzeit neue Halbleiterfabriken.

„Mit der Berufung von Dr. Kuschnereit verstärken wir die umfangreiche photonische Kompetenz auf Vorstandsebene“, erklärte Aufsichtsratschef Wierlacher. Der Vorstand sei damit nun gut aufgestellt, „um die Weiterentwicklung unseres Unternehmens als globaler Optik- und Photonik-Player erfolgreich voranzutreiben“. Jenoptik hatte im August die Umsatzprognose auf eine Spanne von 930 bis 960 Mill. angehoben. Im besten Fall wäre das ein Zuwachs von 28 % im Vergleich zum Vorjahr. Anfang November erklärte der Vorstand, den Umsatz in der oberen Hälfte der Spanne zu erwarten.

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