Kaffeehauskette

Starbucks findet neuen Chef bei Reckitt

Seit dem überraschenden Abgang von Kevin Johnson im März sucht die US-Kaffeekette einen neuen Vorstandsvorsitzenden. Gründer und Interims-Chef Howard Schultz ist nun beim britischen Konsumgütergiganten Reckitt Benckiser fündig geworden.

Starbucks findet neuen Chef bei Reckitt

kro/Bloomberg

Die weltgrößte Kaffeehaus-Kette Starbucks hat einen Nachfolger für ihren Gründer und Interims-Chef Howard Schultz gefunden. Zum 1. Oktober werde der bisherige CEO des britischen Konsumgüterkonzerns Reckitt Benckiser, Laxman Narasimhan, zu den Amerikanern dazustoßen, um dann ab April nächsten Jahres offiziell das Ruder als CEO zu übernehmen, teilte der Konzern mit. Der 55-Jährige Manager bringt fast 30 Jahre Erfahrung in der Leitung und Beratung globaler Konsumgütermarken mit. So war er vor seinem Einstieg bei Reckitt insgesamt sieben Jahre lang in verschiedenen Führungspositionen für den US-Getränkekonzern Pepsico tätig. Davor verbrachte der in Indien geborene studierte Maschinenbauer und Betriebswirtschaftler fast 20 Jahre lang bei der Unternehmensberatung McKinsey.

Auf der einen Seite ist Narasimhan nach seiner Zeit bei Reckitt dafür bekannt, nicht lange zu fackeln, wenn es um personelle und strategische Entscheidungen geht. Innerhalb von nur drei Monaten nach seinem Amtsantritt hatte er nicht nur den Finanzchef ausgetauscht, sondern auch die Arbeit des langjährigen President der damaligen Putzmittel- und Hygienesparte beendet. Zugleich hatte er einen Spitzenmanager seines alten Arbeitgebers Pepsico zum Chief Transformation Officer von Reckitt ernannt. Sechs Monate nach seinem Start präsentierte er dann auch eine neue Wachstumsstrategie für den Konsumgütergiganten, die vornehmlich Investitionen in die Gesundheits-, Ernährungs- und in die Hygienesparte vorsah.

Auf der anderen Seite rechnen Analysten damit, dass Narasimhan zumindest in seiner Anfangs­zeit nicht einfach schalten und walten können wird, wie er vielleicht gern möchte. Noch-Starbucks-Chef Howard Schultz werde in der „Neuerfindung“ des Unternehmens eng involviert sein und Narasimhan mindestens noch im gesamten Jahr 2023 als Berater zur Seite stehen, hieß es in der Mitteilung des Unternehmens. „Ich schätze, dass die weitreichenden operativen Entscheidungen, also zum Beispiel über das Essens- und Getränkeangebot, dass so etwas eher noch Howards Show sein wird, zumindest für eine Weile“, zitiert Bloomberg den BTIG-Analysten Peter Saleh.

Für Starbucks läuft es derzeit nicht an allen Stellen rund. Auf dem US-Heimatmarkt formen sich zunehmend Gewerkschaften unzufriedener Arbeitnehmer und im Hoffnungsmarkt China hat die Corona-Pandemie zuletzt die Geschäfte vermiest.

                       (Börsen-Zeitung,

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