Fußball

Todd Boehly darf den Chelsea F.C. übernehmen

Die britische Regierung hat den Kauf des Chelsea F.C. durch den US-Milliardär Todd Boehly abgesegnet. Damit endet die Zitterpartie, die mit dem russischen Einmarsch in die Ukraine begonnen hatte.

Todd Boehly darf den Chelsea F.C. übernehmen

Von Andreas Hippin, London

Das Konsortium um den US-Milliardär Todd Boehly (46) hat von der britischen Regierung die Erlaubnis für den Kauf des F.C. Chelsea bekommen. Der bisherige Eigentümer Roman Abramowitsch (55), dessen Vermögen nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine eingefroren wurde, hatte ihn Anfang März zum Verkauf gestellt. Die neuen Eigentümer wollen 1,75 Mrd. Pfund in den Club investieren. Alles in allem geht es um 4,25 Mrd. Pfund. Boehly, der unter anderem am Baseball-Team Los Angeles Dodgers und der Basketball-Mannschaft Los Angeles Sparks beteiligt ist, wird die Kontrolle übernehmen. Mit an Bord ist neben dem Schweizer Milliardär Hansjörg Wyss und Jonathan Goldstein von Cain International auch der CEO von Guggenheim Partners, Mark Walter. Die Mehrheit der Anteile wird allerdings beim kalifornischen Finanzinvestor Clearlake Capital liegen, dessen Mitgründer Behdad Eghbali zu Boehlys guten Freunden gehört. Gemeinsam stachen sie den Ineos-Gründer Jim Ratcliffe ebenso aus wie den britischen Immobilien-Tycoon Nick Candy. Boehly hatte schon 2019 versucht, Abramowitsch den FC Chelsea abzukaufen. Man darf davon ausgehen, dass betriebswirtschaftliche Aspekte in der Führung des Clubs künftig eine größere Rolle spielen werden.

Boehly besuchte die private Landon School in Maryland, wo er dem Ringerteam angehörte, bevor er am College of William & Mary in Williamsburg Betriebswirtschaft studierte. Er setzte sein Studium an der London School of Economics fort und begann eine Karriere als Investmentbanker, die ihn unter anderem zur Citigroup und Credit Suisse First Boston führte. 2001 kam er zu Guggenheim Partners, wo er die Verantwortung für das Assetmanagement erhielt und schließlich als Präsident tätig war. Der Vater dreier Söhne erwarb einen Teil der Assets, die er für Guggenheim aufgesammelt hatte, darunter The Hollywood Reporter, den Versicherer Security Benefit und die Fernsehproduktionsfirma Dick Clark Productions, und bündelte sie in einem eigenen Investmentvehikel: Eldridge Industries. Das US-Magazin „Forbes“ schätzt sein Vermögen auf 4,5 Mrd. Dollar.

Man sei „total erleichtert“, sagte der ehemalige Chelsea-CEO Peter Kenyon. Nun könne man wieder zum Geschäft übergehen und sicherstellen, dass das Team für die kommende Saison gut vorbereitet ist.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.