Anleger decken sich mit Aktien ein
kjo Frankfurt
In der Hoffnung auf weiteren Rückenwind durch die US-Notenbank Fed haben sich die Anleger gestern mit europäischen Aktien eingedeckt. Nachdem die Europäische Zentralbank jüngst signalisiert hatte, weiter einen lockeren Kurs zu fahren, hoffen die Investoren nun auch auf ein weiteres starkes Signal der US-Währungshüter. Die Anleger gingen davon aus, dass die Fed am Mittwoch nicht an ihrem geldpolitischen Kurs rütteln und auch den Teuerungsdruck in den USA weiterhin nur als vorübergehend einstufen wird. Der Dax kletterte um 0,4% auf 15730 Punkte. Der Euro Stoxx 50 verbesserte sich um 0,3% auf 4144 Zähler.
An den Anleiheprimärmärkten erlebte die Europäische Union einen erneuten Ansturm der Investoren. Die EU emittierte ihren ersten Bond zur Finanzierung des Corona-Wiederaufbaufonds (NGEU), mit dem die Mitgliedstaaten die wirtschaftliche Erholung von der Covid-19-Pandemie bewerkstelligen wollen. Das Papier mit einer Laufzeit von zehn Jahren generierte ein Orderbuch von mehr als 142 Mrd. Euro. Damit kam die EU in die Nähe ihres selbst aufgestellten Rekordwertes aus dem vorigen Jahr, als sie mit einer Sure-Anleihe zur Finanzierung der Kurzarbeiterprogramme auf mehr als 145 Mrd. Euro an Nachfrage kam. Der Bond gestern wurde 20 Mrd. Euro schwer. Am Abend wurde zudem bekannt, dass die EU einige Investmentbanken von bestimmten Anleiheverkäufen im Zusammenhang mit dem Corona-Wiederaufbaufonds ausgeschlossen hat, weil sie Wettbewerbsverstöße begangen haben sollen.
An den Rohstoffmärkten setzte der Ölpreis seinen Höhenflug fort. Der Preis für die Nordseesorte Brent Crude stieg um 1,1% und lag mit 73,66 Dollar pro Barrel in etwa so hoch wie zuletzt vor gut zwei Jahren. Marktakteure erwarten, dass die US-Sanktionen gegen den Iran erhalten bleiben. Das stützte den Preis.
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