Der deutsche Aktienmarkt ist am Mittwoch der starken Wall Street gefolgt und mit Gewinnen gestartet. Anleger nahmen auch hierzulande erleichtert die Aussagen von US-Notenbankchef Jerome Powell auf. Dieser sagte unter anderem, der Prozess der sinkenden Inflation habe begonnen, sei aber noch in einem „sehr frühen Stadium“. Weitere Fortschritte dürften noch einige Zeit dauern.

In den ersten Handelsminuten stieg der Leitindex Dax um 0,77% auf 15.439 Punkte und strebt damit seinem Jahreshoch vom Donnerstag bei rund 15.520 Punkten wieder entgegen, kann sich aber offenbar nicht deutlich absetzen. Für den MDax der mittelgroßen Werte ging es um 0,63% auf 29.361 Punkte nach oben. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 gewann 0,64% auf 4236 Zähler.

Börsenneuling Ionos sind nach einem Start bei 18,40 Euro, also knapp unter dem Emissionspreis, zurückgefallen und liegen aktuell sogar unter der 18-Euro-Marke.

Am Freitag hatte ein starker US-Arbeitsmarktbericht den Anstieg der wichtigsten Börsenindizes erst einmal beendet und erneut Zinssorgen angefeuert. Powell habe nun die Chance gehabt, einen Wechsel zu einer aggressiveren Haltung zu signalisieren und sie nicht wahrgenommen, sagte Bill Adams, Chefvolkswirt der Comerica Bank. Marktexperte Andreas Lipkow ergänzte: Erneute Sorgen vor steigenden Zinsen seien ausgeblieben und ein Zinsniveau von 5,0 bis 5,5% in den USA sei eingepreist. „Problematisch wird es nur, wenn die Unternehmen es nun nicht schaffen, die Gewinndynamik wieder aufzunehmen.“ Kurssteigerungen dürften sich ihm zufolge daher vorerst im Rahmen halten, bis die Richtung der Gewinnentwicklungen klar sei.