Stark unter Druck geraten ist am Mittwoch der Ölpreis. Der Preis der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude ermäßigte sich um 4,1% auf 84,74 Dollar je Barrel. Die Nachrichtenagentur Reuters meldete, die G7-Länder planten eine Preisobergrenze für Verkäufe russischen Öls zwischen 65 und 70 Dollar je Barrel. Damit läge die Obergrenze oberhalb des Niveaus, zu dem derzeit russisches Öl gehandelt wird. So wird beispielsweise die Sorte Urals derzeit in Nordwesteuropa zu 62 bis 63 Dollar gehandelt. Dies würde bedeuten, dass dem Markt kein russisches Öl entzogen würde. Gemäß den neuesten Daten der US-Regierung sind zudem die amerikanischen Lagerbestände an Benzin unerwartet um 3,1 Mill. Barrel gestiegen. Analysten hatten lediglich mit einem Anstieg um 383000 Barrel gerechnet.

Schwache Konjunkturdaten haben der US-Devise am Mittwoch deutlich zu schaffen gemacht. Der Dollar-Index, der die Entwicklung der amerikanischen Währung gegen die Devisen der sechs wichtigsten Handelspartner misst, gab um 0,7 % nach. Der Euro befestigte sich um 0,6 % auf 1,0364 Dollar, das britische Pfund sogar um 1,5 % auf 1,2060 Dollar. So ist der Index des Verbrauchervertrauens der Universität Michigan auf den niedrigsten Stand seit vier Monaten gesunken. Der private Konsum macht rund 70% des amerikanischen Bruttoinlandsproduktes aus.

Wie dem am Abend veröffentlichten Protokoll der Zinssitzung der Fed vom 1./2. November zu entnehmen ist, rechnet eine breite Mehrheit der Mitglieder des Offenmarktausschusses der Fed damit, dass sich das Tempo der Zinserhöhungen bald verlangsamt. Allerdings sind einiger US-Notenbanker auch davon überzeugt, dass der Leitzins in der Spitze höher steigen muss als bisher erwartet.

Die europäischen Aktienmärkte tendierten zur Wochenmitte kaum verändert. Der Dax schloss mit 14428 Punkten nahe dem Vortagsniveau.

Bericht zum Ölmarkt Seite 13