Märkte am Mittag

Ruhige Märkte in Europa und Forderungen nach Geduld bei der Geldpolitik

An den Märkten setzt sich am Donnerstag die Erholung der Vortage fort. Frankreichs Notenbank-Chef fordert derweil Geduld bei der Geldpolitik.

Ruhige Märkte in Europa und Forderungen nach Geduld bei der Geldpolitik

Zur Mittagszeit ist es an den europäischen Aktienmärkten ruhig. Der Dax notiert mit 0,7% im Plus bei 15.567 Punkten. Der Euro Stoxx 50 Index liegt bei 4.234 Zählern mit 0,8% in der Gewinnzone. Der Blick der Anleger gilt nach wie vor der Lage im Nahen Osten. Sollte es hier neuerlichen Auseinandersetzungen kommen, dürfte dies nach Einschätzung von Marktteilnehmern auch zu stärkeren Einflüssen auf die Märkte kommen. Im Blick haben die Investoren aber auch die weitere Inflations- bzw. Zinsentwicklung.

Die Europäische Zentralbank (EZB) sollte aus Sicht von Frankreichs Notenbank-Chef Francois Villeroy de Galhau eine sanfte Landung der Wirtschaft des Euro-Raums anstreben. „Wenn wir einem geldpolitischen Pfad folgen können, der eine sanfte Landung gewährleistet, ist das ein viel besserer Weg für unsere Mitbürger“, sagte das Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag auf einer Veranstaltung des Institute of International Finance (IIF) in Marrakesch. Geldpolitische Geduld sei zudem wichtiger als Aktivismus, merkte er an. Die EZB hat im Kampf gegen die Inflation die Zinsen bereits zehn Mal in Serie angehoben – zuletzt im September um einen viertel Prozentpunkt.

Der am Finanzmarkt richtungsweisende Einlagensatz, den Geldhäuser für das Parken überschüssiger Gelder von der Notenbank erhalten, liegt inzwischen bei 4 %. Das ist das höchste Niveau seit dem Start der Währungsunion 1999. Die nächste Zinssitzung der Währungshüter ist am 26. Oktober. Die zehnjährige Bundrendite liegt am Mittag bei  2,72%  und damit auf einem unveränderten Niveau gegenüber dem Vortag. Am Tag zuvor war es zu deutlicheren Renditenrücksetzern gekommen aufgrund einer Flucht der Anleger in sichere Häfen. Der Euro notierte zur gleichen Zeit bei 1,0620 Dollar und damit auf einem Level, das auch schon am Vortag gesehen wurde. Der Preis für Brent-Öl war 1,2% höher.