Dax-Anleger kommen nach den Äußerungen von US-Notenbankchef Jerome Powell langsam wieder aus der Deckung. Der deutsche Leitindex zog zur Eröffnung am Mittwoch um 0,8 Prozent auf 15.436 Punkte an. „Powell wiederholte seine Äußerungen zu disinflationären Tendenzen und betonte gleichzeitig, dass die Fed noch einen weiten Weg vor sich habe, um die Inflation wieder auf das Zielniveau zu bringen, und dass dies bis zum nächsten Jahr dauern könne“, sagte Michael Hewson, Analyst beim Broker CMC Markets.

Im Fokus der Anleger stand der erste Börsengang des Jahres: Die Aktien von Ionos debütierten mit 18,40 Euro allerdings unter dem Ausgabepreis. Der Webhoster und Cloud-Anbieter hatte die insgesamt gut 24 Millionen Anteilsscheine zu je 18,50 Euro und damit bereits am unteren Ende der bis 22,50 Euro reichenden Spanne zugeteilt. In den ersten Handelsminuten gaben die Titel auf bis zu 17,72 Euro weiter nach und liegen im Moment nur knapp über der 18-Euro-Schwelle.

Dagegen griffen Anleger bei E.ON nach einem überraschend höherem Ergebnis zu. Die Titel des Energiekonzerns zogen in der Spitze um bis zu 2,8% an.

Am Freitag hatte ein starker US-Arbeitsmarktbericht den Anstieg der wichtigsten Börsenindizes erst einmal beendet und erneut Zinssorgen angefeuert. Powell habe nun die Chance gehabt, einen Wechsel zu einer aggressiveren Haltung zu signalisieren und sie nicht wahrgenommen, sagte Bill Adams, Chefvolkswirt der Comerica Bank. Marktexperte Andreas Lipkow ergänzte: Erneute Sorgen vor steigenden Zinsen seien ausgeblieben und ein Zinsniveau von 5,0 bis 5,5% in den USA sei eingepreist. „Problematisch wird es nur, wenn die Unternehmen es nun nicht schaffen, die Gewinndynamik wieder aufzunehmen.“ Kurssteigerungen dürften sich ihm zufolge daher vorerst im Rahmen halten, bis die Richtung der Gewinnentwicklungen klar sei.