Die nachlassenden Sorgen über die Omikron-Variante, die nach bisherigen Erkenntnissen mildere Krankheitsverläufe auslöst, haben am Dienstag die europäischen Aktienmärkte gestützt. Der Dax stieg bis auf 16203 Punkte, womit ihm weniger als 90 Zähler zu seinem Rekord von Mitte November fehlten. Andere Indizes erreichten Höchststände, darunter der Stoxx Europe 600, der französische CAC 40 und die US-Marktbarometer S&P 500 und Dow. Von der Pandemie hart getroffene Sektoren wie Airlines legten stark zu, so etwa die Aktie der British-Airways-Mutter IAG, die sich um 11,3% befestigte. Das Nachsehen hatten Coronagewinner, darunter Hellofresh, die als Tagesverlierer des Dax 8,9% einbüßten.

Die Notierung der Nordseeölsorte Brent kletterte über die Marke von 80 bis auf 80,55 Dollar und lag am Abend mit einem Plus von 1,5% bei 80,13 Dollar. Grund war der Beschluss das erweiterten Kartells Opec plus, wie jeden Monat seit August die Förderung um 400000 Barrel pro Tag anzuheben. Die Gruppierung erklärte, eine weitergehende Anhebung sei nicht erforderlich. Marktteilnehmer hatten angesichts der Erwartung, dass die Auswirkungen der Omikron-Variante relativ gering ausfallen, auf eine größere Produktionssteigerung gehofft.

Die türkische Lira fiel um bis zu 4% und lag am Abend bei 13,52 Lira pro Dollar. Grund der Schwäche war die im Dezember auf 36,1% hochgeschossene Inflation. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan versuchte angesichts der wirtschaftlichen Turbulenzen und der Währungskrise zu beruhigen, ohne positiven Effekt auf die Wirkung. „Wir haben das Schlimmste hinter uns gelassen“, sagte er vor Mitgliedern der regierenden AKP. Der Staatschef hatte wiederholt eine lockere Geldpolitik gefordert, und die Notenbank hatte trotz hoher Inflation den Leitzins zuletzt Mitte Dezember erneut gesenkt.

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