Lieferstopp von russischem Erdgas

DIW erwartet keine Versorgungsengpässe

Russland macht Ernst mit seinen Drohungen und dreht zwei EU-Staaten den Gashahn zu. Die Versorgungssicherheit Deutschlands ist davon nicht betroffen, heißt es aus Berlin.

DIW erwartet keine Versorgungsengpässe

ahe Brüssel

Der russische Staatskonzern Gazprom hat Polen und Bulgarien vorerst den Gashahn abgedreht. Beide Länder sollen sich nicht an die neuen Vorgaben von Moskau gehalten haben, wonach Gaslieferungen in Rubel bezahlt werden müssen. In der EU gab es scharfe Kritik. Ratspräsident Charles Michel sprach auf Twitter von einem „weiteren aggressiven, unilateralen Schritt von Russland“. Kommissionschefin Ursula von der Leyen sprach von „Erpressung“ und verwies darauf, dass Rubel-Zahlungen nicht den Verträgen entsprächen. Man sei aber auf einen solchen Schritt vorbereitet und werde sicherstellen, dass die Auswirkungen auf die europäischen Verbraucher so gering wie möglich blieben, betonte von der Leyen. Bulgarien und Polen erhalten nun zunächst Erdgas von ihren EU-Nachbarländern. Die Lieferungen nach Deutschland verlaufen aktuell weiter stabil, wie das Wirtschaftsministerium mitteilte. Nach Einschätzung der DIW-Energieexpertin Claudia Kemfert zeigt der Schritt, wie sehr Russland auf Rubel-Zahlungen angewiesen sei. Mit Versorgungsengpässen sei derzeit nicht zu rechnen, da Deutschland und Europa ausreichend mit Gas versorgt seien, erklärte Kemfert.

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