Die Aussicht auf eine zunächst weiterhin expansive US-Geldpolitik hat auch die europäischen Aktienmärkte am Donnerstag gestützt. Der Dax legte um 0,5% auf 15640 Punkte zu, der Euro Stoxx 50 um ebenfalls 0,5% auf 4116 Zähler.

Im frühen Handel an der Wall Street markierten sowohl der Traditionsindex Dow Jones als auch der wichtigste Benchmark-Index S&P500 neue Rekordhochs. Dies gelang dem Dax zwar nicht, allerdings erreichten der Mid-Cap-Index MDax mit 35443,32 Punkten und der Kleinwerteindex SDax mit 16566,87 Zählern bislang noch nie gesehene Niveaus. Angetrieben wurde der Markt auch von einer ganzen Reihe positiver Quartalsergebnisse.

Hinweise der amerikanischen Notenbank Federal Reserve vom Mittwochabend, gemäß denen eine Verschärfung der US-Geldpolitik noch länger auf sich warten lassen dürfte, haben die Gemeinschaftswährung gestützt. Der Euro befestigte sich um 0,4% auf 1,1885 Dollar, damit auf dem höchsten Stand seit rund vier Wochen. Das britische Pfund kletterte mit 1,3976 Dollar, einem Anstieg von 0,6%, auf ein zuletzt vor sechs Wochen erreichtes Niveau. Sterling profitiert vom Optimismus der Marktteilnehmer hinsichtlich der Wiederbelebung der britischen Binnenkonjunktur.

Der Brent-Ölpreis eroberte die Marke von 75 Dollar je Barrel zurück. Am Abend wurde die Sorte zu 75,66 Dollar gehandelt, ein Anstieg von 1,2% gegenüber dem Niveau vom Vorabend. Deutlich gesunkene US-Lagerbestände an Rohöl deuten auf eine robuste Ölnachfrage hin.

Der erste Handelstag des US-Neobrokers Robinhood, der als Vehikel des Aufstands der Kleinanleger im Frühjahr Prominenz erlangte, ist schwach verlaufen. Der erste Kurs an der Nasdaq im Rahmen des Börsengangs lag mit 38 Dollar auf dem Niveau des Zuteilungspreises, der bereits als untere Grenze der bis 42 Dollar reichenden Preisspanne enttäuscht hatte. Danach gab der Kurs weiter um bis zu 12% nach.