Energiepolitik

Habeck vertieft Kooperation mit Vereinigten Arabischen Emiraten

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck vertieft auf der Suche nach Ersatz für russische Öl- und Gas-Importe die Wasserstoff-Kooperation mit den Vereinigten Arabischen Emiraten. Die führende Rohölsorte Brent Crude verteuerte sich derweil um knapp 6 Prozent.

Habeck vertieft Kooperation mit Vereinigten Arabischen Emiraten

sp/ku Berlin/Frankfurt

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat nach der am Wochenende mit dem Emirat Katar vereinbarten Energiepartnerschaft für die Lieferung von Flüssiggas nach Deutschland auch die bestehende Kooperation mit den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) für den Aufbau einer Lieferkette für Wasserstoff vertieft. „Der beschleunigte Ausbau von Wasserstoffversorgungsketten ist ein ganz zentraler Schlüssel für den Übergang zu nachhaltiger Energie“, erklärte der Minister am Montag in Abu Dhabi. Habeck war bereits am Samstag zusammen mit einer großen Wirtschaftsdelegation an den Persischen Golf gereist, um Ersatz für russische Öl- und Gasimporte zu beschaffen, die nach dem russischen Überfall auf die Ukraine ein geopolitisches Risiko darstellen.

An den Märkten sorgte die Erwartung, dass die EU in den nächsten Tagen ein Verbot für die Einfuhr russischen Erdöls verhängen könnte, am Montag für eine deutliche Verteuerung des Energieträgers. Die führende Rohölsorte Brent Crude verteuerte sich um 6,3 % auf 114,70 Dollar je Barrel, US-Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate um 5,7 % auf 110,70 Dollar. Die Internationale Energieagentur IEA hatte vor wenigen Tagen gewarnt, dass durch Sanktionen dem Weltmarkt weitere 3 Mill. Barrel pro Tag (bpd) an russischem Öl entzogen werden könnten. Bereits jetzt ist das Angebot knapp, nach Analystenschätzungen blieb das Kartell Opec plus im Februar um 1 Mill. bpd unterhalb der eigenen Versprechungen.

In der jetzt vereinbarten Zusammenarbeit Deutschlands mit den VAE geht es vor allem um die Erforschung und Produktion von Wasserstoff, der bei der Abkehr von fossilen Energieträgern in Sektoren, die auf molekulare statt elektrische Energieträger angewiesen sind, eine zentrale Rolle spielt. Dazu wurden mehrere Vereinbarungen unterzeichnet, die etwa eine Zusammenarbeit des Essener Energiekonzerns RWE mit der Abu Dhabi National Oil Company für den Import von kohlenstoffarmem und grünem Wasserstoff umfassen.

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Berichte Seiten 6 und 24

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