Eine Beschränkung der Kreditvergabe an Unternehmen hat am Montag die türkische Lira gestützt. Die Währung stieg bis auf 16,10 Lira und notierte am Abend bei 16,53 Lira pro Dollar, was für den Greenback einen Abschlag von 2,1% bedeutete. Laut der türkischen Bankenaufsicht dürfen an Unternehmen mit Devisenbeständen von mehr als 900000 Dollar keine Lira-Kredite mehr vergeben werden, wenn diese Summe mehr als 10% der Aktiva oder der jährlichen Umsätze entspricht. Die Maßnahme soll Unternehmen motivieren, Fremdwährungen in Lira zu tauschen. Experten bezweifeln, dass die Maßnahme eine nachhaltig positive Wirkung auf die türkische Währung haben wird.

Aufgrund guter Vorgaben aus Amerika und Asien eröffneten die europäischen Aktienmärkte fest, verloren aber im Verlauf deutlich an Schwung. Nach einem Hoch von 13378 Punkten schloss der Dax mit einem Plus von 0,5% bei 13186 Punkten, der Euro Stoxx50 legte um 0,2% auf 3539 Zähler zu. „Erholung läuft – Bärenmarkt intakt“, kommentierte Sentix-Analyst Patrick Hussy die Lage an den europäischen Aktienmärkten. Denn die Makro-Indikation zeige für Aktien immer noch eine Belastung an. Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) warnte vor dem Risiko einer scharfen, bis zu zwei Jahre andauernden Rezession im Euroraum. Eines der beiden Hauptrisiken sei ein vollständiger Stopp der russischen Gaslieferungen – die Wahrscheinlichkeit einer daraus resultierenden lang anhaltenden wirtschaftlichen Talfahrt beziffert die LBBW auf 30%.

Die in der zurückliegenden Woche stark gesunkenen Staatsanleihenrenditen zogen deutlich an. So stieg die laufende Verzinsung der zehnjährigen Bundesanleihe um 11 Stellen auf 1,55%. Der Euro kletterte bis auf 1,0614 und wurde am Abend mit einem Plus von 0,4% bei 1,0596 Dollar gehandelt.

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