Krypto-Plattform Coinbase gibt fulminantes Börsendebüt
nok/ck New York/Frankfurt
Die Aktie der US-Kryptowährungs-Handelsplattform Coinbase hat am Mittwoch ein fulminantes Debüt an der Nasdaq gegeben. Nachdem die Börse am Vorabend einen Referenzpreis von 250 Dollar angegeben hatte, kam der Eröffnungskurs zu 381 Dollar zustande. Das entsprach einer Börsenbewertung von fast 100 Mrd. Dollar. Damit wird die Kryptowährungsplattform deutlich höher bewertet als die großen amerikanischen Börsenunternehmen, der Chicagoer Terminmarktbetreiber CME und die Intercontinental Exchange, zu der die New York Stock Exchange gehört. Die Coinbase-Aktie wurde im Gegensatz zu einem traditionellen IPO direkt an der Nasdaq gelistet. In der Nacht fiel ihr Kurs dann allerdings um 15% unter den spektakulären Einstandskurs.
Coinbase ging im Jahr 2012 mit dem Ziel an den Start, den Handel mit Bitcoin zu vereinfachen, und hat sich seither zur populärsten Handelsplattform für digitale Währungen entwickelt. Das Unternehmen wies zuletzt 56 Millionen registrierte Nutzer aus – nach 43 Millionen zum Jahresende 2020. Im ersten Quartal hat sich der Erlös des Unternehmens im Vergleich zum Vorjahr um das Neunfache auf 1,8 Mrd. Dollar erhöht. Coinbase verdient Geld mit Transaktionsgebühren, wenn Nutzer Kryptowährungen kaufen oder verkaufen. Die meisten Transaktionen beinhalten den Kauf von Bitcoin oder Ethereum, deren Kurse im vergangenen Jahr um 800% beziehungsweise 1300% gestiegen sind. Nach Angaben von Coinbase wird die kurzfristige Geschäftsentwicklung weitgehend von den Preisen dieser Digitalwährungen bestimmt.
Den europäischen Aktienmärkten fehlten in dem durch die geplanten neuen Lockdown-Maßnahmen geprägten Umfeld die Impulse für einen fortgesetzten Höhenflug. Der Dax gab leicht um 0,2% auf 15209 Punkte nach, der Euro Stoxx 50 legte um 0,2% auf 3976 Zähler zu. Positive Quartalsergebnisse von US-Banken vermochten dem Markt keine zusätzliche Dynamik zu verleihen. SAP legten um 1,1% zu, nachdem das Unternehmen am Vorabend seine Prognose angehoben hatte. Sehr fest waren die Ölpreise, darunter die Notierung der Nordseesorte Brent, die um 3,9% auf 62,72 Dollar anzog. Die US-Lagerbestände sind in der zurückliegenden Woche um 5,9 Mill. Barrel gesunken, deutlich stärker als von Analysten erwartet (2,9 Mill. Barrel). Zudem erhöhte die Internationale Energieagentur ihre Prognose für den weltweiten Ölverbrauch im laufenden Jahr.
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MARKTDATEN | ||
14.4. | Vortag | |
Dax | 15209,15 | –0,17% |
Euro Stoxx 50 | 3976,28 | 0,23% |
S&P 500 (20h) | 4141,83 | 0,01% |
1 Euro in Dollar (20h) | 1,1978 | 1,1946 |
Gold in Dollar (20h) | 1735,17 | 1743,83 |
Öl/Juni in Dollar (20h) | 66,75 | 63,67 |
Bundrendite 10 J. | –0,25 | –0,30 |
US-Rendite 10 J. | 1,65 | 1,64 |
3-M.-Euribor | –0,538 | –0,538 |
Quelle: Refinitiv |