Kapitalgüterbranche

Siemens setzt Höhenflug im zweiten Quartal fort

Siemens hat den Kapitalmarkt im laufenden Geschäftsjahr bereits positiv überrascht. Nun läuft es im zweiten Quartal ebenfalls besser als erwartet, macht Finanzvorstand Ralf Thomas klar.

Siemens setzt Höhenflug im zweiten Quartal fort

mic München

Siemens beendet nach einem Blitzstart in das Geschäftsjahr 2022/2023 voraussichtlich auch das zweite Quartal (31. März) wachstumsstärker und profitabler als vom Kapitalmarkt antizipiert. „Die Geschäftsentwicklung war in Summe bisher im zweiten Quartal vielleicht noch einen Tick besser, als wir zuletzt erwartet hatten“, sagt Ralf Thomas im CFO-Interview der Börsen-Zeitung. Der Siemens-Finanzvorstand verwies zur Frage, ob der Konzern eine weitere Prognoseerhöhung plane, auf die Vorlage der Zahlen am 17. Mai.

Siemens habe aktuell eine sehr hohe Planungssicherheit, betont Thomas: „Es ist kein Abreißen des Auftragseingangs erkennbar.“ Die geopolitischen Veränderungen führten zu Kapitalallokationsmustern, die die Nachfrage nach Produkten und Technologien von Siemens vergrößerten. Das Umsetzen der Strategie funktioniere exzellent: „Siemens war noch nie so stark wie heute.“ Wenn es sehr gut laufe, dann könne die Sparte Digital Industries den vergleichbaren Umsatz stärker als für das zweite Quartal prognostiziert steigern (12 bis 15%). Dies werde Auswirkungen auf die Marge haben, sagt Thomas. Wenn es bei Smart Infrastructure perfekt laufe, erreiche Siemens dort vielleicht etwas mehr als das obere Ende der Umsatzprognose (+9 bis 12%). Bisher hatte sich der Konzern lediglich im Zielkorridor gesehen. Die Marge bewege sich mit dem Umsatz nach oben, so Thomas.

Die Banken-Turbulenzen haben kaum Auswirkungen auf Siemens, macht Thomas klar. Auch in der hauseigenen Absatzfinanzierung sei kein materielles Thema erkennbar. Mit dem Kauf der Credit Suisse durch UBS verliere eine weitere europäische Großbank ihre Bedeutung auf der Weltbühne: „Die Bankenlandschaft in Europa wird schwächer.“ Siemens habe aber zu allen Banken auf der Welt einen guten Zugang.

Nach dem Treffen der Präsidenten von China und Russland in Moskau sagt der Finanzvorstand, der Besuch habe keine Konsequenzen für das Investitionsverhalten von Siemens im Reich der Mitte. Im Augenblick sehe man sich nicht veranlasst, fundamentale Veränderungen in der Kapitalallokation vorzunehmen: „China ist für uns unbestritten ein wichtiger Wachstumsmarkt.“

Für Thomas geht die Entwicklung des Aktienkurses mittlerweile in die richtige Richtung. Er räumt ein, dass Portfolio-Themen unter Investoren kontrovers diskutiert würden. Es sei jedoch aus strategischen Implikationen heraus im Augenblick klug, bei Siemens Healthineers in der Mehrheitsposition zu sein. Die Trennung vom 32-%-Paket an Siemens Energy steht nicht unmittelbar an, macht Thomas klar.

CFO-Interview Seite 11

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