Sanktionen

Siemens zieht sich aus Russland zurück

Die deutsche Wirtschaft zieht sich angesichts des Überfalls auf die Ukraine und der folgenden Sanktionen gegen Russland verstärkt aus dem ehemaligen Wachstumsmarkt zurück. Vorstandsvorsitzender Roland Busch kündigte an, die Siemens AG werde den...

Siemens zieht sich aus Russland zurück

mic München

Die deutsche Wirtschaft zieht sich angesichts des Überfalls auf die Ukraine und der folgenden Sanktionen gegen Russland verstärkt aus dem ehemaligen Wachstumsmarkt zurück. Vorstandsvorsitzender Roland Busch kündigte an, die Siemens AG werde den Markt vollständig verlassen: „Wir haben damit begonnen, den verbliebenen operativen Betrieb und alle indus­triellen Geschäftsaktivitäten abzuwickeln.“ Die Allianz bereitet einen ähnlichen Schritt vor. Die Wahrscheinlichkeit sei sehr hoch, dass der Versicherer das Land ganz verlasse, sagte Finanzvorstand Giulio Terzariol.

Der Rückzug aus Russland ist mit hohen Kosten verbunden. Der Münchner Industriegigant verbuchte knapp 600 Mill. Euro im zweiten Quartal und schließt weitere Belastungen in dreistelliger Millionenhöhe nicht aus. Die Medizintechniktochter Healthineers bedient den dortigen Gesundheitsmarkt weiterhin. Die Minderheitsbeteiligung Energy prüft einen Exit.

Die Allianz schätzt ihre Kosten für einen vollständigen Rückzug auf 400 bis 500 Mill. Euro. Im zweiten Quartal fielen schon Abschreibungen und Rückstellungen an.

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Berichte Seiten 5 und 9

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