Tui-CFO Ebel im Interview

„Wir sind weiterhin zuversichtlich“

Die Tui sieht sich bei der Stabilisierung auf Kurs. Vor neuen Kapitalmaßnahmen will der in der Pandemie mit Staatshilfen gestützte Reisekonzern zunächst operativ liefern, was der Markt erwartet.

„Wir sind weiterhin zuversichtlich“

ste/hei Hamburg/Frankfurt

Fast zwei Jahre nach Ausbruch der Corona-Pandemie und auch in Anbetracht der aktuellen Ausbreitung der Omi­kron-Virusvariante sieht sich der angeschlagene Touristikkonzern Tui bei seiner angekündigten Stabilisierung auf Kurs. „Wir sind weiterhin zuversichtlich, dass das, was wir in den vergangenen knapp zwei Jahren gesät haben, aufgehen wird“, erklärt Finanzvorstand Sebastian Ebel im Interview der Börsen-Zeitung. Die Erwartung werde inzwischen auch gestützt durch die jüngste Änderung des Covid-19-Test-Regimes in England. Seitdem belebe sich das Buchungsaufkommen dort sehr stark.

Die „sehr positive Entwicklung“ in England ermutigt das mit staatlichen Milliardenhilfen gestützte Unternehmen Ebel zufolge in der Erwartung deutlicher Verbesserungen von Umsatz und operativem Ergebnis im laufenden Geschäftsjahr. Der seit gut einem Jahr amtierende Finanzchef verweist in diesem Zusammenhang auf die derzeit „wohlwollende Einschätzung der Tui, die sich auch in der Entwicklung unseres Aktienkurses widerspiegelt“. Seit Vorlage der Geschäftsjahresbilanz 2020/21 am 8. Dezember legte die Tui an der Londoner Börse um gut 13% zu.

Um bei operativem Ergebnis und Cash-flow zu deutlichen Verbesserungen zu kommen, will sich der Konzern laut Ebel „mit eigenen Investitionen in den kommenden Jahren stark zurückhalten“ und das Effizienzprogramm weiter umsetzen. In der Pandemie seien aber nicht nur Kostensenkungen wichtig, fügt der Finanzvorstand hinzu. „Wir wollen weiterhin wachsen, aber kapitalschonend und smart.“ Investitionen wollen die Hannoveraner mit Partnern in Joint Ventures angehen oder künftig auch über Hotelfonds.

Mit Blick auf die Kapitalerhöhungen im Januar und Oktober vergangenen Jahres sowie die Emission einer Wandelanleihe 2021 sagt Ebel, man wolle „auch für weitere Maßnahmen, die wir heute noch nicht planen, vorbereitet sein“. Zunächst sei es wichtig, „dass wir operativ liefern, was der Markt erwartet, und vielleicht auch ein bisschen mehr“.

Interview Seite 8

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