Studie

„Batteriefertigung strategisch wichtig“

Die Unternehmensberatung PwC empfiehlt der westeuropäischen Autoindustrie, verstärkt auf eine eigene Batteriezellenfertigung zu setzen, um die Abhängigkeit von China zu verringern.

„Batteriefertigung strategisch wichtig“

dpa-afx Frankfurt

Mit dem Hochlauf der E-Mobilität muss Europa bis 2030 nach Einschätzung der Unternehmensberatung PwC 74 Mrd. Euro in die Batteriezellfertigung und die Produktion von Rohmaterialien in­vestieren. Die Nachfrage nach Batterien werde bis dahin jedes Jahr um 35 % steigen, sagte Jörn Neuhausen, Direktor bei der Beratung Strategy& im PwC-Firmennetzwerk.

Die Wertschöpfungskette werde heute aber von China dominiert. „Vor dem Hintergrund der geopolitischen Spannungen muss man nicht nur von einer Chance, sondern auch von einer Notwendigkeit für eine größere europäische Batteriezellproduktion sprechen.“

In Westeuropa werden den Angaben zufolge derzeit nahezu 30 % der E-Autos gebaut. Trotzdem würden auf dem Alten Kontinent nur 10 % der weltweiten Batteriezellen hergestellt, weniger als 1 % der weltweiten aktiven Materialien (Grafit, Nickel, Lithium, Mangan und Kobalt) produziert und ca. 1 % dieser aktiven Materialien verarbeitet“, heißt es in einer Studie der Unternehmensberatung.

Im Jahr 2030 dürften demnach weltweit 42 Millionen E-Autos verkauft werden – 19 Millionen davon in China, 12 Millionen in Europa. Da auch die Batterien in den Autos stärker würden, dürfte die Nachfrage weltweit von heute 0,5 auf 3,6 Terawattstunden Kapazität steigen. Davon entfalle gut ein Viertel auf Europa. Die notwendigen Investitionen in Europa bezifferte PwC bis 2030 auf 18 Mrd. Euro für die Materialproduktion und 56 Mrd. für die Zellproduktion. Die Nachfrage nach den wichtigsten Materialien – vor allem Lithium, Nickel und Grafit – werde „rasant anwachsen“, schreibt Neuhausen. „Um die europäische Supply Chain für Batterien zu stärken, ist neben dem Aufbau von Gigafactories die Installation von großen Anlagenkapazitäten (. . .) empfehlenswert.“