Luxusgüterkonzern

Bluebell unterliegt bei Richemont

Der aktivistische Investor Bluebell ist mit seinem wichtigsten Vorstoß beim Luxusgüterkonzern Richemont gescheitert.

Bluebell unterliegt bei Richemont

Bloomberg Genf

Der aktivistische Investor Bluebell ist mit seinem wichtigsten Vorstoß beim Luxusgüterkonzern Richemont gescheitert. Die Publikumsaktionäre sprachen sich auf der Generalversammlung am Mittwoch in Genf gegen den Bluebell-Vorschlag aus, den früheren LVMH-Manager Francesco Trapani zu ihrem Vertreter im Verwaltungsrat zu nominieren. Stattdessen erhielt die von Großaktionär Johann Rupert und dem Verwaltungsrat unterstützte Wendy Luhabe fast 84% der Stimmen. Die Abstimmung erfolgte nach einem verbalen Schlagabtausch zwischen Rupert, der den Eigentümer der Marke Cartier über dessen B-Aktien kontrolliert, und Giuseppe Bivona, dem Gründungspartner von Bluebell. Der südafrikanische Milliardär hält 10% des Aktienkapitals des Unternehmens, kontrolliert jedoch 51% der Stimmrechte. Das Ergebnis ist zwar ein Sieg für Rupert, doch hat das Unternehmen zum ersten Mal seit 34 Jahren etwas mehr Einfluss an die Klasse-A-Aktionäre abgetreten. Rupert sagte, er sei „froh, dass die Aktionäre dem Management vertraut haben“, und dass seine Familie nicht die Absicht habe, ihre Beteiligung zu verringern.

Das Management von Richemont sowie mehrere Aktionärsberatungsfirmen hatten empfohlen, gegen Trapani zu stimmen. Das Richemont-Management argumentierte, der ehe­malige Bulgari- und Tiffany-&-Co.-Manager sei zu eng mit dem Rivalen LVMH verbunden, dem beide Marken gehören. Richemont kündigte im vergangenen Monat an, eine Beteiligung an seinem Online-Einzelhandelsgeschäft Ynap zu verkaufen.