Regulierung

Britische Aufsicht nimmt sich Cloud Computing vor

Amazon, Google und Microsoft sind als führende Anbieter von Cloud-Dienstleistungen ins Visier der britischen Aufsicht Ofcom geraten. Sie will sicherstellen, dass auch dort der Wettbewerb funktioniert.

Britische Aufsicht nimmt sich Cloud Computing vor

hip London

Die britische Telekom- und Medienaufsicht Ofcom hat angekündigt, die Marktposition von Amazon, Google und Microsoft im Cloud Computing genauer zu untersuchen. Es handele sich um einen rasant wachsenden Markt. Die Pandemie habe dazu beigetragen. Tätigten Unternehmen 2018 weltweit noch weniger als 10 % ihrer IT-Ausgaben für öffentliche Cloud-Dienstleistungen, seien es im vergangenen schon 17 % gewesen. Der britische Markt werde von drei „Hyperscalers“ dominiert: Amazon Web Services, Google und Microsoft. Sie vereinigten mehr als vier Fünftel (81 %) der Umsätze mit öffentlichen Cloud-Infrastrukturdienstleistungen auf sich. In den kommenden Wochen werde Ofcom eine Marktuntersuchung nach dem Enterprise Act von 2002 an den Start bringen.

„Die Art und Weise, auf die wir leben, arbeiten, uns amüsieren und Geschäfte machen, ist durch digitale Dienstleistungen transformiert worden“, sagte Selina Chadha, die bei der Aufsichtsbehörde für das Thema Konnektivität verantwortlich zeichnet. „Doch während die Zahl der Plattformen, Geräte und Netzwerke, die Content liefern, weiter wächst, nehmen auch die technischen und wirtschaftlichen Probleme zu, mit denen die Aufsichtsbehörden konfrontiert sind.“ Deshalb werde man diese digitalen Märkte unter die Lupe nehmen, Wettbewerbsprobleme iden­tifizieren und sicherstellen, dass die Märkte für die Menschen und Firmen funktionieren, die auf sie angewiesen sind.

Im kommenden Jahr will Ofcom zudem weitere Untersuchungen anderer digitaler Märkte auf den Weg bringen. Dabei soll es unter anderem darum gehen, wie sich von Internetunternehmen angebotene Dienste wie Whatsapp (Meta Platforms), Facetime (Apple) und Zoom auf die Rolle traditioneller Telefonanrufe und Textnachrichten auswirken und wie sich Wettbewerb und Innovationen in diesen Märkten in den kommenden Jahren entwickeln könnten. Ein weiteres Feld, dem sich die Behörde widmen will, ist die Natur und Intensität des Wettbewerbs zwischen „persönlichen digitalen Assistenten“ und audiovisuellen „Gateways“ wie internetfähigen Fernsehgeräten und intelligenten Lautsprecher (Smart Speaker). Solche Geräte spielten mittlerweile eine zentrale Rolle für die Verbreitung von Content.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.