Die International Consolidated Airlines Group (IAG) hat zwar mit ihrem Quartalsergebnis positiv überrascht, aber für das Gesamtjahr einen höheren Verlust in Aussicht gestellt als bislang am Markt erwartet. Wie die Gruppe mitteilt, belief sich der bereinigte operative Verlust im dritten Quartal auf 485 (i.V. 1305) Mill. Euro. Analysten hatten im Schnitt ein Minus von 536 Mill. Euro auf der Rechnung. Allerdings geht das Management für das Gesamtjahr von einem Verlust von 3,0 Mrd. Euro aus. Am Markt hatte man lediglich 2,8 Mrd. angesetzt.

Die British-Airways-Mutter ist im Vergleich zu Wettbewerbern, die bereits schwarze Zahlen zeigten, stärker auf Märkten wie Großbritannien und den Vereinigten Staaten vertreten, auf denen noch Reisebeschränkungen galten bzw. weiterhin in Kraft sind. British Airways fliegt mehr US-Ziele an als jede andere Fluggesellschaft im Transatlantik-Verkehr.

„Eine signifikante Erholung ist unterwegs“, sagte CEO Luis Gallego. „Unsere Teams arbeiten über die Gruppe hinweg daran, jede Gelegenheit zu nutzen.“ Im dritten Quartal habe man erstmals seit Ausbruch der Pandemie einen positiven Cash-flow erwirtschaftet. Die Liquidität sei mit 12,1 Mrd. Euro auf Pro-forma-Basis per Ende Oktober höher gewesen als je zuvor. Die Auslastung im Passagiergeschäft verdoppelte sich im Vergleich zum zweiten Quartal nahezu – auf 43,4 % des Jahres 2019, das noch nicht von der Pandemie beeinträchtigt wurde. Für das laufende Quartal plant IAG mit einer Kapazität von 60 %. Die variablen Kosten stiegen zuletzt langsamer als der Um­satz. Gallego zufolge erwies sich das Langstreckengeschäft als wesentlicher Umsatztreiber. Die Buchungen erholten sich dort mit Blick auf den Winter schneller als im europäischen Kurzstreckengeschäft. Iberia und Vueling hätten sich unter den Fluggesellschaften der Gruppe am besten geschlagen.