Schmierstoffhersteller

Fuchs sieht sich in Krise gut gerüstet

Fuchs Petrolub verbreitet in der Krise weiter Zuversicht. An seiner im April zum Teil revidierten Prognose hält das Unternehmen fest.

Fuchs sieht sich in Krise gut gerüstet

kro Frankfurt

Der Schmierstoffhersteller Fuchs Petrolub übt sich trotz der am Profit zehrenden Inflation, anhaltender Lieferkettenprobleme und des drohenden Gaslieferstopps weiter in Zuversicht. „Die massiven Preissteigerungen auf der Rohstoffseite halten uns in Atem“, sagte Vorstandsvorsitzender Stefan Fuchs zur Veröffentlichung der Halbjahreszahlen. Das Geschäft sei in den vergangenen Monaten auch durch die anderen wirtschaftlichen, politischen und geopolitischen Krisen wie den Krieg in der Ukraine oder die Lockdowns in China beeinträchtigt gewesen. Für all diese Herausforderungen sehe man sich jedoch gut aufgestellt.

An der im April zum Teil zurückgeschraubten Prognose hält das MDax-Unternehmen im Grundsatz fest, wird wegen der starken Preissteigerungen mit Blick auf den Umsatz jedoch etwas optimistischer und peilt bei den bislang erwarteten 3,0 bis 3,3 Mrd. Euro (nach 2,9 Mrd. Euro im Vorjahr) nun das obere Ende der Bandbreite an. Den Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) sieht Fuchs weiterhin auf Vorjahreshöhe und damit am unteren Ende der Bandbreite von 360 bis 390 Mill. Euro. (2021 waren es 363 Mill. Euro). Auch die Prognose eines freien Cashflows vor Akquisitionen von „deutlich unter 220 Mill. Euro“ bestätigte der Konzern, obwohl dieser Wert im ersten Halbjahr wegen eines deutlichen Aufbaus des Nettoumlaufvermögens um 12 Mill. Euro auf null zurückgegangen war. Die ersten sechs Monate hätten schon im Vorjahr keinen signifikanten Beitrag zum Free Cashflow geleistet, erläuterte Finanzchefin Dagmar Steinert, die Anfang Januar 2023 als CFO zu Rheinmetall zurückkehrt. „Wir gehen daher davon aus, dass in der zweiten Jahreshälfte einiges kommen wird.“ An die Stelle von Steinert tritt ab November Isabelle Adelt, die derzeit noch in leitender Funktion bei dem Maschinenbauer Schenck Process in Darmstadt tätig ist.

An der Börse legte die Aktie am Freitag um etwa 2 % auf gut 29 Euro zu. Analysten raten derzeit fast durchweg zum Kauf des Papiers und sehen das Kursziel im Schnitt bei knapp 42 Euro. Bis 2025 will Fuchs ein Ebit von 500 Mill. Euro erreichen, wobei das Wachstum etwa durch die E-Mobilität angekurbelt werden soll. Mit dem Erwerb von 28 % der Anteile an E-Lyte, einem Produzenten von Flüssig-Elektrolyten für Batterien im Industrie- und Automotive-Bereich, ist Fuchs jüngst auch in den Batteriemarkt eingestiegen.

Fuchs Petrolub
Konzernzahlen nach IFRS
1. Halbjahr   
in Mill. Euro20222021
Umsatz1 6401 411
Ebit180191
Ergebnis nach Steuern129136
Investitionen2432
Freier Cashflow vor Akquisitionen  0  12
Bilanzsumme2 5612 206
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