Mittelstandsbeteiligungen

Gesco nimmt für 2025 Milliardenerlös ins Visier

Die auf Hidden Champions konzentrierte Beteiligungsgesellschaft hat in den kommenden Jahren viel vor. Akquisitionen spielen eine wichtige Rolle.

Gesco nimmt für 2025 Milliardenerlös ins Visier

ak Köln

 Gesco will nach dem Rekordjahr 2021 den Umsatz in den nächsten drei Jahren verdoppeln. „Wir streben nach 1 Mrd. Euro Umsatz in 2025 mit einer Ebit-Marge von 10%“, gab Vorstandschef Ralph Rumberg bei der Bilanzvorlage die Richtung vor. Akquisitionen spielen für die Beteiligungsgesellschaft dabei eine große Rolle. Als Zielstruktur strebt Gesco drei Ankerbeteiligungen mit jeweils mehr als 100 Mill. Euro Umsatz an und zwölf Basisbeteiligungen, die jeweils 40 Mill. bis 50 Mill. Euro Umsatz erzielen sollen.

Stand heute hat Gesco mit der Dörrenberg-Gruppe, einem Edelstahlhersteller, eine Ankerbeteiligung im Portfolio. Die Tochter Setter, nach Unternehmensangaben Weltmarktführer für Watte- und Lollistäbchen aus Papier, erwartet hohe Wachstumsraten in den kommenden Jahren und soll in den Status Ankerbeteiligung hineinwachsen. Ein weiteres größeres Unternehmen will Gesco 2023 oder 2024 dazukaufen.

„Unsere finanziellen Parameter geben uns eine gute Ausgangsbasis für anorganisches Wachstum“, sagte Rumberg und verwies auf den aktuellen Verschuldungsgrad von 0,6. Bei der Suche nach geeigneten Kandidaten setzt Gesco verstärkt auf Direktansprachen. Auch Zukäufe im Ausland sind für Gesco kein Tabu mehr. Ein Erwerb im europäischen Ausland in einem ähnlichen Rechtsraum sei denkbar, so Rumberg. Die Mittelstandsholding plant auch die Umwandlung in eine Societas Europaea (SE).

Guter Start ins Jahr

Rumberg betonte jedoch, dass der Weg zur Milliarde auch mit einem deutlichen organischen Wachstum geschafft werden soll. Im laufenden Jahr plant Gesco ein Umsatzplus von mindestens 14% auf 565 Mill. bis 585 Mill. Euro. In allen drei Segmenten (Prozesstechnologie, Ressourcentechnologie und Gesundheits- & Infrastrukturtechnologie) werde der Umsatz nach heutiger Schätzung steigen, hieß es. Das Konzernergebnis soll etwas unterproportional auf 28 Mill. bis 30,5 Mill. Euro zulegen. Der Start ins Jahr ist trotz schwieriger Rohstoff-, Energie- und Logistiklage gelungen: Der Auftragseingang kletterte um über 20% auf fast 170 Mill. Euro, die Ebit-Marge erreichte 9,7 (i.V. 6,6)%. Das Konzernergebnis hat sich auf 8,8 Mill. Euro mehr als verdoppelt.

Nennenswerte negative Effekte aus dem Ukraine-Krieg erwartet lediglich die Tochter SVT, ein Hersteller von Verladetechnik, die russische Kunden habe. Diese Geschäfte seien bis auf Weiteres eingestellt, sagte Rumberg.

Für ein potenzielles Gasembargo hätte Gesco nach eigener Einschätzung keine ausreichenden Pläne in der Schublade. Alternativszenarien für gasintensive Töchter lägen vor, aber ob die funktionieren würden, sei nicht sicher, sagte Rumberg. Die Effekte auch auf Kundenseite seien zu wenig vorhersehbar.

Gesco
Konzernzahlen nach IFRS
in Mill. Euro20212020
Umsatz488397
Auftragseingang544407
Ebitda6233
Ebit4517
Ebit-Marge (%)9,14,2
Konzernergebnis29−16
 aus fortgeführten  Geschäften       29        7
Ergebnis je Aktie (Euro)2,480,54
Dividende (Euro)0,98
Operativer Cashflow5260
Nettofinanzschulden1933
Eigenkapitalquote (%)56,958,3
Börsen-Zeitung