Kontrollwechsel

Immofinanz droht hoher Liquiditätsabfluss

Dem Wiener Immobilienkonzern Immofinanz drohen nach der Übernahme durch CPI Property Group hohe Geldabflüsse aus der Rückzahlung von Unternehmensanleihen. Angesichts dieser Unsicherheit wolle man sich vorerst nicht auf eine Dividende für das...

Immofinanz droht hoher Liquiditätsabfluss

Reuters Wien

Dem Wiener Immobilienkonzern Immofinanz drohen nach der Übernahme durch CPI Property Group hohe Geldabflüsse aus der Rückzahlung von Unternehmensanleihen. Angesichts dieser Unsicherheit wolle man sich vorerst nicht auf eine Dividende für das abgelaufene Geschäftsjahr festlegen, sagt Finanzvorstand Stefan Schönauer. Klarheit erwartet der Konzern noch im April. Die Anteilseigner sollen jedenfalls bis vor der Hauptversammlung am 12. Juli informiert werden. Zuletzt wurden 75 Cent je Aktie ausgeschüttet.

Grund für die Zurückhaltung des Managements seien Klauseln im Zusammenhang mit dem Kontrollwechsel, die nach der mehrheitlichen Übernahme durch CPI in den Finanzierungen wirksam geworden seien. Betroffen sind laut Schönauer Bankfinanzierungen in einem Volumen von 1,4 Mrd. Euro und Unternehmensanleihen mit 980 Mill. Euro. Welche Summe insgesamt fällig wird, ist noch offen. An Liquidität stehe 1 Mrd. Euro zur Verfügung. Die Banken hätten den Kontrollwechsel bereits zum großen Teil abgenickt. „Einige Zustimmungen sind noch unter rechtlichem Vorbehalt, aber wir haben bis heute keinerlei Erkenntnis, dass Banken ihre Kredite gegenüber der Immofinanz fällig stellen“, sagt der Finanzchef.

Bei den Anleihengläubigern wollen hingegen einige von ihrem Verkaufsrecht Gebrauch machen. Bis Stand 15. April seien 250 Mill. Euro an Rückzahlungen angekündigt worden, sagt Schönauer. Die Frist für die Gläubiger laufe bis 25. April. Erst danach könne man abschließend sagen, wie hoch der Bedarf tatsächlich ist. „Ich möchte darauf hinweisen, dass dieser Liquiditätsbedarf natürlich ein sehr großer sein kann und auch unsere Kapitalmarkt-Guidance davon beeinflusst werden kann“, räumt Schönauer ein.

Das Immobilien-Portfolio will Immofinanz im laufenden Jahr auf bis zu 6 Mrd. Euro ausbauen. Per Jahresende 2021 waren es rund 5,2 Mrd. Euro.

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