Siemens-Jubiläum

Kanzler Scholz würdigt Doppel­transformation

Die Neuerfindung des Konzerns als Konstante seiner Geschichte: Siemens feierte die Gründung vor 175 Jahren mit Gästen aus Politik und Wirtschaft in Berlin.

Kanzler Scholz würdigt Doppel­transformation

mic Berlin

Olaf Scholz bescheinigt Siemens die Kraft für grundlegende Transformationen. Der Konzern habe vor 175 Jahren einen Grundstein für das Industriezeitalter ge­legt, sagte der Bundeskanzler bei einem Festakt im Schaltwerk im Berliner Ortsteil Siemensstadt, mit dem der Konzern am Mittwochabend seine Gründung vor 175 Jahren feierte: „Mit seinen Innovationen schiebt Siemens auch heute die digitale und ökologische Doppeltransformation mit an.“ Laut Redetext erklärte er, seit der Aufnahme des Geschäfts am 12. Oktober 1847 durch Werner von Siemens und Johann Georg Halske habe Siemens sich immer wieder neu erfunden.

Siemens-Vorstandsvorsitzender Roland Busch stellte in seinem Festvortrag ebenfalls fest, die regelmäßige Neuerfindung sei die Konstante in der Konzerngeschichte. „Die Welt braucht Siemens so lange, wie wir Antworten auf die großen Fragen geben“, sagte er laut Redetext auf der Veranstaltung, die nach Redaktionsschluss stattfand. Gemeinsam müsse man Siemens neu erfinden, betonte Busch: „So wie die Generationen vor uns.“

Das Grundrezept habe sich in den 175 Jahren, in denen nach Konzernangaben vier Millionen Menschen für das Unternehmen gearbeitet haben, gar nicht groß verändert, sagte Busch. Siemens helfe den Kunden dabei, erfolgreich zu sein: „So entsteht Wohlstand.“ Die Art allerdings, wie man Lösungen finde, ändere sich rasant: „Diese höhere Schlagzahl brauchen wir auch.“ Der Konzern verbinde die reale mit der digitalen Welt wie kein anderes Unternehmen. Er sei fit für die Zukunft und wirtschaftlich sowie technologisch hervorragend aufgestellt, betonte Busch.

Kultur der positiven Wirkung

Siemens sei ein Unternehmen, das man nicht nur an seinem Gründer Werner von Siemens wiedererkenne, erklärte Nathalie von Siemens, Nachfahrin des Unternehmensgründers. Siemens erkenne man an seiner Kultur: „Wenn ein Kunde ein Problem hat, schickt Siemens eher einen Ingenieur und keinen Anwalt.“ Viele Menschen seien bei dem Konzern in der zweiten, dritten oder sogar fünften Generation beschäftigt.

Unternehmerischer Erfolg setze sich zwar aus lauter guten Quartalen zusammen, sagte Nathalie von Siemens. Aber das, was Siemens seit 175 Jahren wiedererkennbar mache, sei mehr als die Addition von 700 Quartalsergebnissen: „Für mich ist dieses Mehr eine Kultur der positiven Wirkung.“ Siemens wirke, zum Nutzen von Menschen und Gesellschaften.

Franziska Giffey, Regierende Bürgermeisterin von Berlin, verwies während des Festakts auf den neu entstehenden Siemens-Campus in der Bundeshauptstadt: „Wir sind stolz, mit Siemens ein starkes Unternehmen mit internationaler Bedeutung in Berlin zu haben.“ Busch zufolge werden im Jahr 2035 in dem Berliner Ortsteil 35000 Menschen CO2-neutral leben und arbeiten.

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