Stahlindustrie

Liberty Steel im Visier britischer Politiker

Britische Unterhausabgeordnete haben sich den britischen Stahlbaron Sanjeev Gupta vorgenommen, dem seine Nähe zu Lex Greensill fast zum Verhängnis wurde. Sie fordern die Behörden zum Einschreiten auf.

Liberty Steel im Visier britischer Politiker

hip London

Der Wirtschaftsausschuss des britischen Unterhauses hat gefordert, die Eigentümer von Liberty Steel genauer unter die Lupe zu nehmen. Der zu Sanjeev Guptas undurchsichtigem Konglomerat GFG Alliance (Gupta Family Group) gehörende Stahlhersteller war in Probleme geraten, als der Lieferkettenfinanzierer Greensill Capital kollabierte. Es habe genug Warnsignale und „systemische Risiken“ gegeben, allerdings hätten sie die zuständigen Behörden nicht zum Einschreiten bewegt, heißt es im Untersuchungsbericht des Ausschusses. Die Stahlbranche habe eine zu große strategische Bedeutung für das Land, um sie von einer Krise in die nächste schlittern zu lassen. Gupta habe Mitglieder seiner Führungsmannschaft in eine „unannehmbare Position“ versetzt, indem er ihnen nicht die nötigen Informationen gab oder ihnen die Entscheidungsbefugnisse vorenthielt, die sie brauchten, um ihren Aufgaben gerecht zu werden. Die Aufsichtsbehörden sollten sich zudem King & King vornehmen, den Wirtschaftsprüfer, der für eine Reihe von Geschäften der GFG Alliance tätig ist. Zudem solle der Insolvency Service prüfen, ob Gupta seine treuhänderischen Pflichten als Boardmitglied verletzt hat.