Automobilindustrie

Mercedes will 2030 fast 10 Mrd. Euro mit Software erlösen

Der Jahreserlös soll von 1 Mrd. Euro im vergangenen Jahr bis zum Ende der Dekade auf fast 10 Mrd. Euro steigen. Mit Google vereinbart der Autohersteller eine neue Partnerschaft.

Mercedes will 2030 fast 10 Mrd. Euro mit Software erlösen

Mercedes-Benz erhofft sich im Geschäft mit Software bis zum Ende dieses Jahrzehnts einen Anstieg des Jahresumsatzes auf einen hohen einstelligen Euro-Milliardenbetrag. Im vergangenen Jahr erzielte das Unternehmen nach eigenen Angaben einen Erlös von mehr als 1 Mrd. Euro mit softwaregestützten Produkten und Diensten wie Navigation, Verkehrsinformationen und der Aktualisierung von Straßenkarten.

Mercedes-Benz sei auf dem besten Weg, das Ertragsziel für digitale Dienste zu übertreffen, teilt das Unternehmen mit. 2025 sollen diese 1 Mrd. Euro zum Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) beitragen. 2022 erzielte der Konzern ein Ebit von insgesamt 20,5 Mrd. Euro und einen Umsatz von 150 Mrd. Euro. „Die Digitalseite hat Umsatz- und Ertragspotenzial“, sagte der Vorstandsvorsitzende Ola Källenius in einer Telefonkonferenz. Sie unterstütze die ambitionierten Finanzziele des Unternehmens.

Das Management stellte die aktualisierten Pläne für seine Autosoftware am Mittwoch in Kalifornien vor. Källenius begründete die Entscheidung für das eigene Fahrzeugbetriebssystem MB.OS mit dem Ziel, die begehrenswertesten Autos der Welt zu bauen: „Dazu gehört auch, dass wir die Architekten unseres eigenen Betriebssystems sind.“ Zudem will der Konzern auf diese Weise den Datenschutz gewährleisten und alle Fahrzeugfunktionen integrieren. Außer um das Thema Navigation geht es vor allem um Fahrassistenz, Unterhaltung und das Laden der Batterien in Elektrofahrzeugen. MB.OS werde das Herzstück jedes künftigen Produkts sein. Von 2025 an soll das Betriebssystem auf den Markt kommen.

Für MB.OS arbeitet Mercedes-Benz mit Partnern zusammen. Am Mittwoch wurde eine Kooperation mit Google bekannt gegeben. Ziel sei, eine neue Generation von Navigationssystemen zu entwickeln. Zudem bekämen die Kunden von sofort an Zugang zu „Place Details“ von Google mit Informationen über mehr als 200 Millionen Geschäfte und Orte.

Darüber hinaus will Mercedes-Benz Lösungen für künstliche Intelligenz (KI) von Google nutzen. „Wir werden unsere KI- und Datenkapazitäten zur Verfügung stellen, um die Anstrengungen für Nachhaltigkeit zu beschleunigen und das autonome Fahren voranzubringen“, heißt es in einer Stellungnahme von Sundar Pichai, dem Chief Executive Officer von Google und Alphabet.

Für das automatisierte Fahren arbeitet Mercedes-Benz schon seit einiger Zeit mit Nvidia zusammen. Das Betriebssystem MB.OS sei be­wusst für weitere Partner offen. So sollen für die Unterhaltung im Auto Kooperationen für Spiele und Videos ausgebaut werden.

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