Windkraft

Nordex will 2022 Nettoverlust eindämmen

Nach Verlusten in 2021 rechnet der Vorstand des Windkraftanlagen-Herstellers Nordex im laufenden Jahr mit einem weiterhin schwierigen Marktumfeld, will aber den Nettoverlust eindämmen.

Nordex will 2022 Nettoverlust eindämmen

dpa-afx/Reuters Hamburg – Nach Verlusten in 2021 rechnet der Vorstand des Windkraftanlagen-Herstellers Nordex im laufenden Jahr mit einem weiterhin schwierigen Marktumfeld, will aber den Nettoverlust eindämmen. Die Kostensituation bleibe angespannt, vor allem als Folge des Ukraine-Kriegs, teilte der Konzern mit. Nordex leidet unter den bereits im Zuge der Corona-Pandemie gestiegenen Kosten für Rohstoffe und Transporte. Unterm Strich machte das Unternehmen im vergangenen Jahr gut 230 Mill. Euro Verlust und damit über 100 Mill. mehr als im Jahr zuvor. 2022 will Nordex bei Umsatz und operativer Marge mindestens das Niveau von 2021 halten.

Die Nordex-Aktie legte am Dienstag im SDax zeitweise über 7% zu. Analyst Constantin Hesse von Jefferies sprach in einer ersten Reaktion von einem „soliden Ausblick“. Der Mittelwert der Zielspanne für das operative Ergebnis liege über der durchschnittlichen Markterwartung. Auch der angepeilte Umsatz liege über den Marktannahmen.

Er sei mit dem vergangenen Jahr insgesamt zufrieden, sagte Nordex-Chef José Luis Blanco im Gespräch mit der Finanznachrichtenagentur dpa-afx. Das Nettoergebnis sei zwar nicht gut, aber angesichts des schwankenden Marktumfeldes habe Nordex geliefert. Das Management hatte im November die ursprüngliche Profitabilitätsprognose gekappt, das angepasste Ziel von 1% vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda-Marge) wurde letztlich erreicht. Auf die kommenden Monate blickt Blanco nach eigener Aussage aber mit „gemischten Gefühlen“.

Nordex leidet bereits seit vielen Monaten unter massiv steigenden Kosten. Und durch den Krieg in der Ukraine dürfte sich diese Situation auch nicht so schnell ändern, denn vor allem Rohstoffe und Energie haben sich in den vergangenen Wochen stark verteuert. Nordex sei vor allem von den hohen Preisen für Stahl betroffen, aber auch beispielsweise für Nickel, sagte Blanco. Als Reaktion auf die steigenden Kosten stellt Nordex bereits ihre Produktionsstätten um und will beispielsweise den spanischen Standort La Vall d’Uixó schließen. Stattdessen verlagert der Konzern seine Produktion unter anderem nach Indien, Süd- und Lateinamerika. Mittelfristig sollen so 8% vom Umsatz als Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) hängen bleiben.

Ursprünglich war dieses Ziel bereits für 2022 ausgerufen worden. Im laufenden Jahr soll der Umsatz bei Nordex zwischen 5,4 und 6 Mrd. Euro liegen, die operative Marge soll 1% bis 3,5% betragen. Wesentlich für die angestrebte Margenverbesserung sei ein stabiles Makroumfeld. Zudem müsse Nordex hierfür die gestiegenen Kosten weitergeben.

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