Immobilien

Offerte für Deutsche Euroshop läuft bis 7. Juli

Aktionäre des Shoppingcenter-Investors Deutsche Euroshop haben bis zum 7. Juli Zeit, die im Mai bekannt gewordene Übernahmeofferte von Oaktree und Cura Vermögensverwaltung zu akzeptieren.

Offerte für Deutsche Euroshop läuft bis 7. Juli

ste Hamburg

Nach der Freigabe durch die Finanzaufsicht BaFin hat das Konsortium aus vom US-Finanzinvestor Oaktree verwalteten und beratenen Investmentfonds und der Cura Vermögensverwaltung, dem Family Office der Hamburger Versandhausdynastie Otto und Muttergesellschaft des Immobiliendienstleisters ECE, die Angebotsunterlage für die am 23. Mai bekannt gewordene Offerte zur Übernahme des Shoppingcenter-Investors Deutsche Euroshop veröffentlicht. Wie Oaktree und Cura am Donnerstag mitteilten, haben Aktionäre des Hamburger SDax-Unternehmens zunächst bis zum 7. Juli Zeit, das Angebot anzunehmen. Eine weitere Annahmeperiode würde am 26. Juli ablaufen.

Geboten wird ein Preis von 21,50 Euro je Aktie in bar sowie zusätzlich eine Dividendenzahlung an Aktionäre, die das Angebot annehmen, von 1 Euro je Aktie für das Geschäftsjahr 2021. Der Gesamtangebotswert von 22,50 Euro je Aktie enthält eine Prämie von 44% auf den Schlusskurs der Deutsche-Euroshop-Aktie von 15,63 Euro am 20. Mai, dem letzten Handelstag vor Bekanntwerden der Pläne. Mit der Offerte wird das Unternehmen, das zurzeit an 21 von einer ECE-Tochter betriebenen Einkaufszentren in Deutschland, Österreich, Polen, Tschechien und Ungarn beteiligt ist, mit knapp 1,4 Mrd. Euro bewertet. Am Mittwoch war das Papier mit 22,20 Euro aus dem Xetra-Handel gegangen.

Das Angebot ist an eine Mindestannahmeschwelle von 50% des Deutsche-Euroshop-Grundkapitals plus einer Aktie gebunden. Darin enthalten sind die vom kontrollierenden Cura-Gesellschafter Alexander Otto sowie von ihm kontrollierten Unternehmen gehaltenen Aktien, die insgesamt einem Anteil von rund 20% entsprechen. Aus Sicht des Bieterkonsortiums Hercules Bidco, das von Oaktree und Cura Vermögensverwaltung gleichberechtigt kontrolliert wird, ist das Angebot den Angaben in der Unterlage zufolge eine strategische Investition, die es der Deutschen Euroshop ermöglichen solle, auf das aktuelle Einzelhandelsumfeld zu reagieren.

In den vergangenen zwei Jahren habe sich die Volatilität in dem Sektor durch pandemiebedingte Schließungen, Beeinträchtigungen der Lieferketten sowie die allgemeine Verunsicherung der Verbraucher durch den Krieg in der Ukraine verstärkt. Langfristiger Erfolg in der Einzelhandelsbranche, so die Bieter, erfordere Geduld, Investitionen und eine weitere schnelle Anpassung an den Omnichannelvertrieb, flexible Flächennutzung sowie eine Konsolidierung an den hochwertigsten Standorten. Mit dem Konsortium gewinne die Deutsche Euroshop „einen starken und zuverlässigen Partner“, der das Geschäft ebenfalls verstehe und seine Expertise einbringe. Vorbehaltlich der Prüfung der Angebotsunterlage wollen Vorstand und Aufsichtsrat des Shoppingcenter-Investors den Aktionären empfehlen, das Angebot zu akzeptieren.

Wie bekannt, strebt das Konsortium keinen Beherrschungs- und/oder Gewinnabführungsvertrag mit der Deutschen Euroshop an. Auch soll die Gesellschaft, deren Sitz in Hamburg bleibt, nach Vollzug des Übernahme nicht von der Börse genommen werden. Erwartet wird, dass die Transaktion voraussichtlich im dritten Quartal 2022 abgeschlossen wird. Mit Blick auf die erwartete Veränderung der Aktionärsstruktur im Fall einer erfolgreichen Übernahme sagte die Deutsche Euroshop die ursprünglich am 23. Juni geplante Hauptversammlung ab. Das Aktionstreffen ist inzwischen neu für den 30. August anberaumt worden.