Logistikkonzern

Paketdienst DPD rechnet mit Sendungsrückgang

Angesichts der hohen Inflation und der drohenden Rezession rechnet der Paketdienst DPD dieses Jahr in Deutschland mit einem rückläufigen Geschäft. Das Sendungsvolumen werde deutlich niedriger sein als 2021.

Paketdienst DPD rechnet mit Sendungsrückgang

dpa-afx Aschaffenburg

Angesichts der hohen Inflation und der drohenden Rezession rechnet der Paketdienst DPD dieses Jahr in Deutschland mit einem rückläufigen Geschäft. Das Sendungsvolumen werde deutlich niedriger sein als 2021; das Minus werde wohl eine hohe einstellige Prozentzahl betragen, sagte der Chef von DPD Deutschland, Eric Malitzke, der Deutschen Presse-Agentur. 2021 hatte DPD hierzulande rund 450 Millionen Sendungen befördert.

„Die Menschen sind verunsichert und verzichten im Zweifel lieber auf Ausgaben für Dinge abseits des täglichen Bedarfs, ob Elektronik oder Textilien.“ Dadurch verschickten Händler und Hersteller weniger Ware an Geschäfte und Haushalte.

DPD ist einer der größeren Wettbewerber von Marktführer Deutsche Post DHL; weitere Konkurrenten sind Hermes, GLS und UPS. Wie die ganze Branche erlebte die Firma, deren europäische Holding DPD Group der französischen Post gehört, in Coronazeiten einen Boom, da das Paketvolumen stark anzog. Das lag auch daran, dass die Menschen wegen der vielen Einschränkungen, die helfen sollten, die Pandemie einzudämmen, seltener zum Shoppen in die Innenstadt gingen. „Das waren auch für uns wirtschaftliche Ausnahmezeiten, die inzwischen vorbei sind“, sagt Malitzke. Wegen hoher Energiekosten und wegen des Ukraine-Krieges hätten die Menschen nun große Sorgen. „Das Konsumklima ist schlechter als beim Ausbruch der Corona-Pandemie; das bekommen auch wir zu spüren.“

Im Vorjahr machte DPD Deutschland nach eigenen Angaben einen Umsatz von 2,4 Mrd. Euro. Wegen inflationsbedingter Preisanpassungen werde dieser Wert 2022 nur geringfügig sinken, sagt Malitzke. DPK habe die Preise bereits erhöht und werden sie auch 2023 an­passen. „Es lässt sich nicht vermeiden, dass wir einen Teil der Kostensteigerungen für Energie, Kraft­stoffe, Löhne und Gehälter weitergeben.“

Auf längere Sicht rechnet Malitzke wieder mit anziehendem Geschäft. „Wir sind in einer Wachstumsbranche, die eine große Zukunft hat.“ Dabei sei es nötig, die Nachhaltigkeit voranzubringen. Als Beispiel hierfür nannte der Manager den Pakettransport über die Schiene, den DPD in diesem Jahr für einen kleinen Teil ihrer Sendungen begonnen hat und künftig ausbauen will.