Windturbinenbauer

Starker Kostenanstieg drückt Ergebnis von Nordex

Ein starker Anstieg von Kosten für Rohstoffe und Transport hat das Ergebnis des Windturbinenbauers Nordex 2021 deutlich gedrückt. Die mittel- bis langfristigen Aussichten sind laut dem Unternehmen aber sehr positiv.

Starker Kostenanstieg drückt Ergebnis von Nordex

ste Hamburg

Deutlich gestiegene Kosten für Rohstoffe und Transport haben die Profitabilität des Windturbinenherstellers Nordex im vergangenen Jahr wie im Herbst prognostiziert erheblich belastet. Das operative Ergebnis vor Abschreibungen (Ebitda) rutschte vorläufigen Zahlen zufolge, die das in Hamburg ansässige SDax-Unternehmen am Mittwoch verbreitete, auf gut 50 (i.V. 94) Mill. Euro ab. Die Ebitda-Marge liege bei 1 (2)%. Im November hatte Nordex den Ausblick für die operative Rendite auf 1% von zuvor 4 bis 5,5% gesenkt und dies mit einer unerwarteten und massiven Verteuerung bei Rohstoffen und steigenden Logistikkosten, vor allem bei Seefrachten, begründet. Der Umsatz des Windkraftanlagenbauers legte 2021 den Angaben zufolge auf 5,2 (4,7) Mrd. Euro zu und übertraf damit das obere Ende des Prognosekorridors von 5 bis 5,2 Mrd. Euro.

Die Nordex-Aktie, seit Beginn des Ukraine-Kriegs am 24. Februar bis Dienstag um gut 47% gestiegen, gab am Mittwoch um bis zu 8% auf 16,53 Euro nach. Im Aktienhandel war von Gewinnmitnahmen nach einer Rally die Rede. Nordex-Vorstandschef José Luis Blanco erklärte, kurzfristig werde das Umfeld herausfordernd bleiben. Die mittel- bis langfristigen Perspektiven seien aber – getrieben durch die globalen Bestrebungen zur Produktion von CO2-freiem Strom „und den jüngsten Fokus, die regionale Energiesicherheit zu gewährleisten“ – weiterhin sehr positiv. Unlängst hatte das Unternehmen aber auch angekündigt, Ende Juni 2022 die Rotorblattproduktion an seinem Standort Rostock einzustellen, und den damit einhergehenden Stellenabbau mit dem herausfordernden Markt- und Wettbewerbsumfeld sowie der Verschiebung der Nachfrage begründet. Betroffen sind 600 der weltweit insgesamt 8600 Arbeitsplätze von Nordex.

Der Konzern, der am 29. März seine endgültigen Zahlen für das vergangene Geschäftsjahr vorlegen will, habe sich 2021 unter schwierigen Rahmenbedingungen „gut behauptet“ und den Wachstumskurs fortgesetzt. Der Auftragseingang übertraf 2021 aufgrund eines Auftrags des Großaktionärs Acciona über rund 1 Gigawatt (GW) in Australien – der bislang größte Einzelauftrag der Firmengeschichte – mit 7,95 (6) GW das Auftragsvolumen des Vorjahres. Die auf den Umsatz bezogene Working-Capital-Quote verbesserte Nordex im Berichtsjahr den Angaben zufolge von –6% auf –10%.